ihre postLeserbriefe

Wegweiser

Zum Beitrag „Anachronismus zum Anfassen“ (CIG Nr. 31, S. 2)

Herzlichen Dank für Ihren Kommentar, der mir aus dem Herzen spricht. Für mich ist der gesamte Selig- bzw. Heiligsprechungskult anachronistisch. Ein solcher Prozesse kostet 250.000 Euro. Solche „Projekte“ sind für mich neben theologischer Bedenken unerträglich angesichts von 50.000 verhungernden Kindern pro Tag.

Wolfgang Hock, Johannesberg

Reliqienkult als „Leichenfledderei“ zu bezeichnen beleidigt viele ältere Menschen, denen kein Halt mehr geblieben ist und die von den hohen Wellen der „Aufklärungstheologie“ umgehauen werden. Ist nicht auch die heilige, in den Mund gelegte Hostie mit Leib und Blut Christi die wertvollste aller Reliquien? Was ist mit dem Leichentuch von Turin, dem Volto Santo von Manoppello? Der Auferstandene eine Leiche? Wo mag sie liegen? Haben die römischen Grabeswächter sie „gefleddert“? Ich betrachte Reliquien als „Wegweiser“.

Freddy Derwahl, Eupen

Zukunft

Zum Artikel „Die amerikanischen Wege des Herrn“ (CIG Nr. 31, S.3)

Ich habe schon lange nicht mehr so profund und auf den Punkt gebracht über Religion und katholische Kirche in den USA gelesen. In dieser Entwicklung, die ähnlich auch in Afrika zu beobachten ist, sind große Herausforderungen für eine Kirche zu sehen, wie sie in Deutschland sich entwickelt.

Josef Braun, Karlsruhe

Gegenwart

Zum Artikel „Theologie für die Gegenwart“ (CIG Nr. 31, S. 16)

Ich war sehr erstaut über die Antwort von Professor Schmidt auf die Frage, was für ihn das drängenste theologische Problem der Gegenwart sei. Es war ein äußerst positives Erstaunen über den Mut und die Ehrlichkeit dieser Antwort. „Erstens: wer, was, wie oder ob Gott ist. Zweitens: was Sünde ist.“ Dies sind wirklich absolut bedrängende theologische Fragen der Gegenwart.

Klaus Friedrich, Friedrichshafen

Problematisch

Zum Artikel „Wie an Missbrauch erinnern?“ (CIG Nr. 30, S. 5)

Mehr als zehn Jahre hat es gedauert, bis binnenkirchlich Strukturen aufgebaut wurden, um Opfern des Missbrauchs annähernd adäquat beizustehen. Noch immer mangelt es an Transparenz bezüglich aller Unterstützungsmöglichkeiten, Täter werden nicht konsequent zur Rechenschaft gezogen. Es besteht zudem die Befürchtung, dass Missbrauch auch innerhalb der kirchlichen Strukturen dauerhaft unerkannt und ungestraft verbrochen wird. Wie kann es sein, dass in gegenwärtigen und zukünftigen Missbrauchsszenarien auch nur ansatzweise über Erinnerung oder auch Abbau der Strukturen der Missbrauchsbekämpfung nachgedacht wird? Nicht Abbau, sondern Ausbau und dauerhafte Verankerung der Bekämpfung und Bestrafung von Missbrauch im kirchlichen System ist vonnöten!

Problematisch finde ich den Bezug zur Shoah, der in dem Artikel hergestellt wird. Millionenfache Ermordungen, ein Naziregime, das diese perfiden Vernichtungsarten erdachte und aufbaute: Wenn es eine Entsprechung zur Kirche und den Missbrauchshandlungen gibt, wo finden sich dann konkrete Konsequenzen für die Kirche, die über Präventionskurse und erweiterte Führungszeugnisse weit hinausgehen und unter anderem auch das Amtsverständnis der Priester hinterfragen müssen?

Sabine Kamp, Berlin

Gewinn

Zur Reihe „Kirche im Werden“

Mit großer Freude und fruchtbarem Gewinn lese ich die wöchentliche Artikelfolge „Die Schrift“ von Robert Vorholt. Wir werden in die Entwicklung der frühen Kirche eingeführt, lernen Spannungen und Kämpfe und in allem eine Zielgerichtetheit von frühkirchlichen Strukturen kennen. Das modische Wort, Jesus habe keine Kirche gegründet, nur das Reich Gottes gepredigt, entpuppt sich als Scheinwiderspruch in der Evolution etwa des Samenkorns seines Gleichnisses und in seiner Jüngerberufung. Wozu diese, wenn nicht zum Aufbau einer Gemeinde? Alles drängt auf Verwirklichung in Zeit und Raum hin, wobei kritische Situationen dort deutlich werden, wo es um Zulassungsbedingungen zur Taufe geht.

Adolf Hochmuth, Treuchtlingen


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