Sommerloch?

Dieses Jahr bietet kaum Zeit zum Verschnaufen.

Gnadenlos brennt die alemannische Sonne auf den Verlagsort Freiburg hernieder. Wer nicht in den Schwarzwald fliehen kann, wer gar in der Rheinebene wohnt, für den laufen die Uhren in diesen mittsommerlichen Zeiten temperaturbedingt langsamer. Alles scheint unter einen Gelbfilter gelegt, die Konturen sind schärfer als sonst, wenn suppiges Wolkenwetter von mittlerer Qualität angesagt ist. In solchen Zeiten sprechen Journalisten gerne vom nachrichtlichen „Sommerloch“, das meist mit allerlei kuriosen Gestalten gefüttert wird. Doch bietet dieses Jahr kaum Zeit zum Verschnaufen. Die Weltereignisse kennen keinen Urlaub. Im Nahen Osten droht (wieder einmal) die große Eskalation, persönliche Katastrophen nehmen sowieso keine Rücksicht auf Jahreszeiten. Doch Gott zum Glück auch nicht. Derweil pilgern tausende Ministranten fröhlich nach Rom und an der Seine entsteigt ein dicker, blau angemalter heidnischer Gott den Wassern.

Vielleicht ist diese Zeit eine Gelegenheit, die Lautstärke und den Wust an Worten etwas zurückzunehmen. Vielleicht findet sich in der Klarheit, die dann sichtbar wird, ein neuer Schatz an Erkenntnis.

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