Was also würde er mir wohl sagen, dieser seltsame, selbst gerichtete Weltenrichter, dieser Liebhaber der Kleinen und Zukurzgekommenen, wenn ich ihn fragte: Was soll ich tun? Vielleicht würde er mir ja antworten: Lebe liebevoll, mit offenem Herzen, verströme und verschenke dich. Lebe so, dass die ganze Welt darin Platz findet. Hab keine Angst. Geh ins Weite hinaus, ins Licht. Du wirst Heimat finden, du wirst zuhause sein, denn auch im Fallen und im Scheitern bin ich da. Vielleicht aber würde er mich auch nur augenzwinkernd ansehen und mir dann leise ins Ohr flüstern: Lebe wild und gefährlich!
Matthias Remenyi in: „Damit wir das Leben haben. Predigten von Hoffnung in herausfordernden Zeiten“ (Verlag Herder, Freiburg 2024)