Klerikalismus: Dem Geist zuhören Oft wird mehr über die Struktur der Kirche gestritten als über Glaubensinhalte. Tomáš Halík ermutigt, sich den großen Fragen zu stellen – und zuzuhören. Von Tomáš Halík 11.8.2024, Zeitgänge / 1 Kommentar Diesen Artikel jetzt lesen! Im Abo Ihr Plus: Zugriff auch auf alle anderen Artikel im Abo-Bereich 4 Hefte + 4 Hefte digital 0,00 € danach 68,90 € für 26 Ausgaben pro Halbjahr + Digitalzugang inkl. MwSt., zzgl. 23,40 € Versand (D) 4 Hefte digital 0,00 € danach 62,40 € für 26 Ausgaben pro Halbjahr im Digitalzugang inkl. MwSt., Im Abo Im Digital-Abo Abo testen Digital-Abo testen Sie haben ein Abonnement? Anmelden Teilen Teilen Whatsapp Mailen Überschrift Artikel-Infos Autor Tomáš Halík Tomáš Halík, geb. 1948, wurde 1978 heimlich zum Priester geweiht und war enger Mitarbeiter von Kardinal Tomášek und Václav Havel. Er ist Professor für Soziologie an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag, Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag, Rektor der Universitätskirche St. Salvator und Präsident der Tschechischen Christlichen Akademie. Benedikt XVI. verlieh ihm den Ehrentitel Päpstlicher Prälat. 2010 erhielt er den Romano-Guardini-Preis. 2014 wurde er mit dem Templeton-Preis ausgezeichnet. Auch interessant Plus 48/2024 S. 3-4 Kulturhauptstadt 2025: „Sehschule“ Chemnitz Von Stephan Langer Gratis 41/2024 S. 2 Nach der Nationalratswahl in Österreich: Christlich-soziales Erbe in Auflösung Von Henning Klingen Gratis 36/2024 S. 19 "Verschwiegene Macht": Immer dienen? Von Gotthard Fuchs Diskussion Kommentieren 1 Kommentar Von Bruno Authaler am 22.08.2024 Vor über 30 Jahren ist Eugen Drewermanns Buch 'Die Kleriker' erschienen. Die Krise der katholischen Kirche wurde damals in aller Schärfe deutlich. - Und heute nennt Papst Franziskus den Klerikalismus eine 'Krankheit des ganzen Systems'. Er redet sogar von einer 'ansteckenden Krankheit'. Folglich gibt es auch den Klerikalismus der Laien, weil sie diese Herrschaftsform durch Unterwürfig-keit oder gar Nachahmung stützen bzw. selbst praktizieren. Diese kritische Sicht auf die Kirche ist von ungwohnter Ehrlichkeit geprägt. Denn es wird von höchster Stelle zugegeben: in dieser Institution wurde und wird 'weltliches' Machtverständnis mit spiritueller Autorität ausgeübt. Also das Gegenteil von dem , was Jesus von seinen Jüngern verlangte (Vgl Mk 10). Diese Jesus-Worte sind auch für die heutige Kirche heilsam und richtungs-weisend. Tomas Halik hat sehr ausführlich darglegt, dass Glauben als 'Gehorsam kirchlichen Autoritätsträgern gegenüber' der Vergangenheit angehört und es nun allerhöchste Zeit ist, Kirche neu zu verstehen. Der Prozess-Gedanke bekommt nun eine grundlegende Bedeutung . Das kann durchaus auch den eigenen Glauben betreffen (Inkarnationsprozess), ganz besonders aber Veränderungen der Kirche; sie wird sich z.T. radikal verändern müssen. Wird Kirche nicht mehr in erster Linie als hierarchische, autoritäre Institution verstanden, sondern als geistig-geistliche Gemeinschaft der Gläubigen, dann kann und wird sie auch eine Lerngemein-schaft sein. Der synodale Gedanke sollte nicht nur in Rom großes Thema sein. Dieser Gedanke ("gemeinsam einen Weg gehen") gehört auch hinein in die einzelnen Länder, Diözesen und Gemeinden und sollte über längere Zeit prägendes Thema sein. Kommt es ernsthaft zu solchen Prozessen der Veränderung im Interesse der glaubenden und engagierten Menschen, getragen von zentalen Inhalten der biblischen Botschaft, dann werden wir bald wieder mehr "dem Geist zuhören". Antworten Schreiben Sie eine Antwort Angemeldet kommentieren Als Gast kommentieren Anmeldung E-Mail * Passwort * Passwort vergessen? 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Tomáš Halík Tomáš Halík, geb. 1948, wurde 1978 heimlich zum Priester geweiht und war enger Mitarbeiter von Kardinal Tomášek und Václav Havel. Er ist Professor für Soziologie an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag, Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag, Rektor der Universitätskirche St. Salvator und Präsident der Tschechischen Christlichen Akademie. Benedikt XVI. verlieh ihm den Ehrentitel Päpstlicher Prälat. 2010 erhielt er den Romano-Guardini-Preis. 2014 wurde er mit dem Templeton-Preis ausgezeichnet.
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