Man gibt der Eigeninitiative, in der Kirche, in Deutschland zu wenig Chancen. Trotz aller Gremienvielfalt: Letzten Endes liegen, in der Kirche, auch in den Pfarreien, alle Entscheidungen beim Pfarrer. Was haben denn damals die Apostel gemacht, als sie einen Nachfolger für Judas gebraucht haben? Sie haben die Münze geworfen und darin den Willen Gottes gesehen … Könnten wir nicht auch in demokratisch herbeigeführten Entscheidungen den Willen Gottes erkennen? Es ist dann letztlich keine Herrschaft des Volkes, sondern des Geistes. Nicht das Volk ist Souverän der Kirche, sondern die Leitung bleibt beim Heiligen Geist.
Notker Wolf, in: „Die sieben Säulen des Glücks. Tugenden für das Leben“ (Herder, Freiburg, Neuauflage 2024)