Mehr
Zum Artikel „Liebe und Heilung“ (CIG Nr. 34, S. 3)
Meinen Beruf als Krankenschwester verstehe ich als Berufung und Auftrag Gottes. Er hat mir das Talent gegeben. Ich bin 29 Jahre alt, arbeite im Krankenhaus auf einer internistischen Station mit Schlaganfalleinheit und bin Pflegeexpertin für Palliative Care – Wahrhaftig: Gott sei Dank! So bete ich täglich vor Dienstbeginn: „Herr, gib mir die Kraft, Leben zu retten und Leiden zu lindern, sende deinen Geist, wenn ich nicht weiter weiß. Ich werde alles tun in Treue zu Dir.“ Das erschreckende Gesundheitssystem profitiert von meinem Glauben, deshalb werde ich auch nicht aus meinem Beruf fliehen, sondern kämpfen und kann hoffentlich jungen Kolleginnen und Kollegen ein Vorbild sein, dass dieser Beruf „mehr“ ist als ein Job! ...denn wir waschen Füße nicht nur an Gründonnerstag.
Elli Betz, Heroldsbach
Ritual
Zum Artikel „Segenskonfetti“ (CIG Nr. 34, S. 5)
Mit Vergügen las ich den Artikel und mit compassion den Bericht über die segensreiche Wirkung des Konfetti beim Durchstehen des medizinischen Eingriffs! Soziokulturell scheint das Bestreuen mit Konfetti ja mittlerweile eine besondere Form der Ehrung von Mitmenschen zu sein. In früheren Zeiten, namentlich im byzantinischen Hofzeremoniell, inzensierte man die der Ehre Würdigen mit Weihrauch – und tut dies zum Offertorium bei einer Festmesse nach wie vor: Inzens für den Zelebranten, für die gesamte Gemeinde der Getauften. Sollte man dieses Ritual im Zuge einer Inkulturation nicht durch eine Art Konfetti-Ritual ersetzen? Als mir die Idee durch den Kopf schoss, kam es mir erst mal wie eine schier blasphemische Parodie vor. Nach einigem Nachdenken aber: Würden gerade so nicht junge Menschen den Sinn der gemeinten Ehrung verstehen und ehrlich mitvollziehen? Wir kennen den Brauch ja bei Trauungen – aber eben nach der kirchlichen Feier, im pro-fanum vor der Kirchentür...
Hans-Peter Weigel, Nürnberg
Komisch
Zum Artikel „Diakone“ (CIG Nr. 33, S. 7)
In dem Artikel von Robert Vorholt, auf den sich der Leserbrief „Kinder Gottes“ ermutigt und offenbar beglückt bezieht, steht, dass „im NT keine weiheähnliche Ordination durch Handauflegung ersichtlich“ sei. Komisch. In allen mir vorliegenden Übersetzungen des Neuen Testaments, hier Apg 6,6, steht: „Diese stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten ihnen die Hände auf“ (Lutherübersetzung).
Hans-Otto Schierbaum, Witten
Was der Leser zum Thema Diakone beziehungsweise Diakonenweihe schreibt, unterliegt meines Erachtens einem radikalen Missverständnis. Die Abschaffung der Diakonenweihe, die eine Weihe ist, keine „weiheähnliche Ordination“, würde keinem Christen eine neue Freiheit schenken zum „Dienst in, an und für die Kirche“, denn diese Freiheit gibt es längst. Jeder und jede ist durch Taufe, Kommunion und Firmung zum Dienst berufen. Die Kirche ist keine „Struktur“, die „synodal“ verändert werden müsste. Sie ist eine sakramentale Gemeinschaft des Dienstes, in der sich Geweihte und Nicht-Geweihte ergänzen.
Marc Stegherr, Burghausen
Befreier
Zum Artikel „Gottes Lamm“ (CIG Nr. 34, S. 8)
Bedauerlicherweise betont der Autor sehr stark die Deutung des Kreuzestodes Jesu als Opfer. Ich finde: Auch bei den zitierten Stellen aus den Paulusbriefen und der Offenbarung des Johannes müsste man die jeweilige spezielle Theologie differenzierter betrachten. Dasselbe gilt für den Bezug zum Paschalamm. Entscheidend ist doch nicht die Schlachtung des Lammes, sondern seine Bedeutung für das Volk Israel, als Zeichen der Errettung und Befreiung. So ist auch die Sendung Jesu zu verstehen: als Retter, Befreier, Kämpfer für Gewaltlosigkeit.
Gotthard Dobmeier, Erdweg
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Korrektur
Im Artikel „Neu geboren in Israel“ (CIG Nr. 34, S. 6) erscheint ein „Budapester Schriftstellerkollege Ferenc Hoffmann“. Dies ist natürlich Ephraim Kishon selbst, der unter diesem Namen geboren wurde. Wir bitten das Versehen zu entschuldigen.
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