Die Menschen in den Niederlanden gelten als technikaffin. Das habe ich gerade wieder im Urlaub erfahren, als ich in meiner Campinganlage die Frühstücksbrötchen per Smartphone bestellen konnte – und am nächsten Morgen lagen sie in einer mövensicheren Kiste vor der Tür.
Doch die Begeisterung hat auch Grenzen. Seit Beginn des neuen Schuljahres gilt an allen niederländischen Schulen ein Handyverbot. Nachdem unsere Nachbarn lange Zeit sehr lax mit den Geräten umgegangen waren, hat sich jetzt die Erkenntnis durchgesetzt, dass Smartphones die Schülerinnen und Schüler ablenken und ihre Konzentrationsfähigkeit verringern. „Ach was!“, hätte bei dieser „Neuigkeit“ wohl Loriot ausgerufen. Als ob man da nicht vorher hätte draufkommen können... Ob die Nachrichten dieser Woche weiteres „Ach was!“- Potenzial haben?
1 | Köln. Während die Spitze des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) nun doch zu Gesprächen im Vatikan empfangen wird, hat sich der frühere ZdK-Präsident Thomas Sternberg an ähnliche Termine in seiner Amtszeit erinnert – und zwar mit durchaus gemischten Gefühlen. „Es sind in Rom noch einige, die glauben, an feudalen Strukturen festhalten zu müssen und Laien nicht richtig zur Kenntnis zu nehmen brauchen“, sagte er dem Domradio.
2 | Berlin. Mit der Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa unzufrieden. „Diese Reform ist gründlich vermurkst worden“, sagte sie der KNA. „Es ist problematisch, dass Jugendliche erleben, dass Cannabis in ihrem Umfeld von Erwachsenen legal konsumiert wird, ohne dass das fortbestehende Verbot für Jugendliche ausreichend erklärt wird.“
3 | Bielefeld. In der Evangelischen Kirche von Westfalen ist die Wahl eines neuen Präses gescheitert. Michael Krause, der einzige Bewerber, hat seine Kandidatur zurückgezogen. Der Journalist Benjamin Lassiwe kritisierte, dass es ohnehin keine echte Wahl gewesen wäre. „Selbst eine Dreierliste aus Rom, die an ein deutsches Domkapitel geht, hat mehr Kandidaten zur Auswahl“, sagte er in einem Radiointerview.
4 | Singapur. Wird Papst Franziskus das Thema Todesstrafe ansprechen, wenn er im Rahmen seiner Asienreise dort Station macht? Soeben hat er jedenfalls erneut seine Ablehnung dieser Praxis deutlich gemacht. Im Vorwort eines neuen Buchs schrieb Franziskus: „Hinrichtungen schaffen keine Gerechtigkeit, sondern nähren ein Gefühl der Rache, das zu einem gefährlichen Gift im Organismus unserer Gesellschaft wird.“
5 | Ouagadougou. Erneut wird Burkina Faso von einer Welle der Gewalt erschüttert. Nach dem Massaker im Dorf Barsalogho, bei dem im August mindestens 200 Menschen ums Leben kamen, gab es weitere Anschläge. Sie werden offenbar befeuert durch den Aufruf eines regionalen Führers an alle Muslime, sich „in einem Dschihad“ gegen die westafrikanischen Militärregierungen und ihre Verbündeten zu erheben.
6 | Berlin. Frank-Walter Steinmeier hat vor neuen Diskussionen über den Wert menschlichen Lebens gewarnt. „Wir dürfen nicht vergessen, was immer droht, wenn wir einmal anfangen zu fragen“, sagte der Bundespräsident. Dann stünden Leben und Freiheit zur Disposition. Steinmeier äußerte sich anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Mahnmals für die Euthanasie-Opfer in der NS-Zeit.
7 | Paderborn. Das Erzbistum hat sich beim SC Paderborn eingekauft und sucht auf Werbebanden nach Fachkräften, etwa für Kitas. „Das wird manche verwundern, zu sehen, dass das Erzbistum auch im Stadion ist“, räumte Dompropst Joachim Göbel im Domradio ein.