Der Appell
Zum Kommentar „Verbünden wir uns!“ (CIG Nr. 36, S. 2)
Es war gut und wichtig, den islamischen Theologen Benjamin Idriz mit seiner klaren Haltung zum Anschlag in Solingen zu Wort kommen zu lassen. Allerdings stelle ich in Gesprächen fest, dass diese Gräueltat nicht so sehr die Stimmung gegen Islamisten, sondern gegen „die Ausländer“ insgesamt bestärkt hat. Eine undifferenzierte Fremdenfeindlichkeit ergreift offensichtlich immer mehr die Mitte der Gesellschaft.
Bernhard Piendl, Regensburg
Die Stimme eines Imams zum Attentat eines islamistischen Täters – das ist dankenswert, aber leider eine Seltenheit. Außerdem kann ich nicht alle seiner Aussagen bestätigen. Herr Idriz schreibt, der Islam sei friedfertig, tolerant und menschenfreundlich. Das gebe ich gerne zu. Aber der Islam zeigt sich eben oft auch gewalttätig und aggressiv. Und genauso, wie es stimmt, dass er eine großartige Kultur hervorgebracht hat, muss man doch auch sehen, dass der Islam immer wieder auch Kunst und Kultur zerstört, ihre Schöpfer im Namen der „Rechtgläubigkeit“ attackiert.
Ja, auch das Christentum hat eine Geschichte der Gewalt, Intoleranz und Menschenverachtung. Aber ich glaube behaupten zu dürfen, dass es aus dieser Geschichte in weitaus stärkerem Maße gelernt hat und noch immer lernt.
Anna Maria Grünfelder (auf cig.de)
Ein glühender Appell des Imams zum Sich-Verbünden aller Religionen! Doch sollten nicht auch die Menschen ohne Religionszugehörigkeit einbezogen werden in eine solche Allianz zur Abwehr von Extremismus und Terror?
Klaus Beuerle, Würzburg
Gläubig
Zum Beitrag „Jesus auf der Demenzstation“ (CIG Nr. 36, S. 17)
Meine Frau und ich haben viele Jahre lang regelmäßig alte und demente Menschen in einem Altersheim besucht. Darunter war eine kritisch-gläubige Frau, die in früheren Jahren oft an Besinnungstagen unserer Kirchengemeinde teilgenommen hatte. Ihre Demenz war sehr weit fortgeschritten, und es war kaum noch möglich, mit ihr ein Gespräch zu führen. Aber als wir ihr erzählten, dass ihre beste Freundin gestorben sei, erklärte sie nach kurzem Besinnen: „Die weiß jetzt alles.“ Dieser Ausdruck tiefer Gläubigkeit hat uns sehr berührt und beeindruckt.
Peter Kainz, Villingen-Schwenningen
Nicht allein sein
Zur Reportage „Erwartet werden“ (CIG Nr. 36, S. 5)
Jetzt weiß ich, was ich in Santiago vermisst habe: Nach sieben Jahresetappen war ich im April 2007 am „Ziel“ meiner Pilgerschaft – und fand mich irgendwie alleingelassen mit meinen Gefühlen, Erlebnissen und Begegnungen. Wie gut, dass es jetzt dieses Angebot für die vielen Pilger gibt! Danke an Wolfgang M. Schneller und sein Team. Danke für diese Initiative, auch wenn ich sie selbst (noch) nicht nutzen konnte.
Martin Thull, Sankt Augustin
Wertschätzung
Zum Artikel „Liebe und Heilung“ (CIG Nr. 34, S. 3)
Menschliche Würde und Wertschätzung des Patienten sollen zu Recht im Mittelpunkt stehen. Aber wo finde ich eine medizinische Einrichtung, die diesem hohen Anspruch gerecht wird? Meine Erfahrungen, auch in kirchlichen Häusern, ist leider eine andere.
Friedhelm Erdmann, Bottrop
Mitmenschen
Zum Beitrag „Hinneni“ (CIG Nr. 34, S. 4)
Der Artikel von Gotthard Fuchs spricht mir aus dem Herzen. Er schreibt: „Um Gottes befreiendes ‚Ich bin da‘ wirklich hören zu können, muss man ganz da sein für den Mitmenschen, besonders für den in Not.“ So empfinde ich das auch: Wie anders sollten wir Gott erkennen können als im Mitmenschen?
Elisabeth Böhm, Fremdingen
Wort und Bild
Zur Titelseite von CIG Nr. 33
Ein besonderer Dank für die Gestaltung dieser ersten Seite. Zum einen mit dem Beitrag von Viola Kohlberger, in dem sie darlegt, dass uns Jesus Christus zur persönlichen, lebensverändernden Gemeinschaft mit ihm einlädt – für die wir uns bewusst und frei entscheiden können. Und zum anderen mit dem Bild des „Christus der Abgründe“, der uns mit ausgebreiteten Armen entgegenkommt. Es wirkt wie die Bekräftigung der Einladung Jesu. Gibt es eine schönere Verbindung von Wort und Bild?
Roswitha Rother, Kaufbeuren
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