AfghanistanErste Bilanz

Vor ziemlich exakt drei Jahren ergriffen die islamistischen Extremisten der Taliban erneut die Macht in Afghanistan.

Westliche Beobachter verkündeten damals, die Bewegung habe sich „verändert“, was als „gemäßigt“ gelesen werden sollte. Die gemäßigten Taliban erließen Ende August ein „Sittengesetz“, das das Musizieren in der Öffentlichkeit verbietet, ebenso das Herstellen von Fotos oder Videos, „die Lebewesen zeigen“. Vollverschleierung für Frauen und die Bartpflicht für Männer sind schon länger obligatorisch.

Letztere wurde im vergangenen Jahr rund 281 Sicherheitskräften zum Verhängnis. Weil sie sich keinen Bart wachsen lassen wollten (oder konnten), wurden sie aus dem Staatsdienst entlassen. 13000 Menschen wurden von der „Sittenpolizei“ in Gewahrsam genommen. Zur Verteidigung der Islamisten muss angeführt werden, dass 90 Prozent davon nach 24 Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Des Weiteren wurden im vergangenen Jahr 21328 Musikinstrumente zerstört. Versäumte Gebete oder „Ungehorsam den Eltern gegenüber“ können zur Verhaftung führen. Homosexualität ist verboten. Bisher hat kein Staat die „Regierung“ der Taliban anerkannt.

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