Anfang Oktober werden sich zum zweiten Mal rund 370 Frauen und Männer (davon 272 Bischöfe) feierlich zur Weltsynode in Rom zusammenfinden. Nun hat der maltesische Kardinal Mario Grech bekannt gegeben, dass Papst Franziskus zu Beginn der Versammlung im Petersdom eine Bußvigil abhalten wird, bei der sich die Kirche unter anderem zur„Sünde des Missbrauchs“ und der „Sünde gegen den Frieden“ bekennen werde und auch unterschiedliche Betroffene zu Wort kommen sollen.
Ja, ein solcher Bußakt ist durchaus gut und wichtig – aber noch lange nicht genug. Zur Erinnerung: Der weltweite katholische Missbrauchsabgrund hat zu einer der fundamentalsten Kirchenkrisen aller Zeiten geführt. Abertausende Betroffenenberichte verweisen auf missbrauchsbegünstigende Strukturen und schreien nach Gerechtigkeit sowie Veränderung. Mindestens so wichtig wäre deshalb eine umfassende, offizielle und mit eigenem Stimmrecht versehene Beteiligung von Betroffenenvertretern bei der Weltsynode. Und sollte nicht ein Bußakt untrennbar mit einer solchen radikalen Umkehr verbunden sein? Die Synodenaula wäre jedenfalls ein äußerst geeigneter Ort dafür.
1 | Juval (Südtirol). Der Extrembergsteiger und Bestseller-Autor Reinhold Messner hat seinen 80. Geburtstag gefeiert. Zu seinen größten Leistungen zählen die Alleinbesteigung aller 14 Achttausender ohne Sauerstoffmaske, die Durchquerung der Arktis und Grönlands sowie der Wüste Gobi. Seine Bücher und Dokumentationen haben unzählige Menschen inspiriert und zu Bergenthusiasten gemacht.
2 | Teheran. Zum zweiten Todestag von Jina Mahsa Amini haben sich trotz massiver Sicherheitsvorkehrungen und drakonischer Strafandrohungen zahlreiche Menschen in Iran zu erneuten Protesten versammelt. Die junge Frau war 2022 von islamischen Sittenwächtern verhaftet worden und in Polizeigewahrsam durch Gewalteinwirkung verstorben.
3 | Paris. Nachdem immer mehr Missbrauchsfälle durch den bekannten Priester Abbé Pierre ans Licht gebracht worden sind, hat der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz, Éric de Moulins-Beaufort, den Vatikan zu mehr Transparenz in der Causa aufgefordert. Der Zeitung Libération zufolge war Rom bereits 1959 über missbräuchliches Verhalten Pierres informiert.
4 | Portpatrick (Schottland). Die Extrem-schwimmerin Nathalie Pohl hat am vergangenen Samstag den 41 Kilometer langen Nordkanal zwischen Nordirland und Schottland durchquert und ist somit die erste Deutsche, die die sieben gefährlichsten Meerengen der Welt („Ocean’s Seven“) durchschwommen hat.
5 | Porto Alegre (Brasilien). Der Benediktinerpater Anselm Grün hat die Ehrendoktorwürde der brasilianischen Universität Pontifica Universidade Catolica do Rio Grande do Sul für sein schriftstellerisches Lebenswerk erhalten. Bei der Feier mit mehr als tausend Gästen bildeten sich lange Schlangen mit Menschen, die das Gespräch mit dem Geistlichen suchten und sich von ihm segnen lassen wollten.
6 | Berlin. Anfang der Woche hat die Arbeitsgemeinschaft Pastoraltheologie unter dem Motto Dazwischen das 250. Jubiläum ihres Faches gefeiert, in die Vergangenheit geblickt und gemeinsam mit Fachleuten mögliche Zukunftswege ausgelotet. Herzlichen Glückwunsch und ad multos annos!
7 | Rom. Zwölf starke und engagierte Frauen aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart sind in dieser Woche in den Vatikan gereist, um im Vorfeld der Synode mit verschiedenen Vertretern der katholischen Weltkirche ins Gespräch zu kommen. Dabei sollen Vorurteile abgebaut werden und Reformanliegen zur Sprache gebracht werden.