Was hätten Sie getan, wenn Sie mit Anfang 30 ein riesiges Vermögen geerbt hätten? Die deutsch-österreichische Pharma-Erbin Marlene Engelhorn hat sich jetzt entschlossen, 90 Prozent ihres Geldes, rund 25 Millionen Euro, zu verschenken. Wobei ihr der Ausdruck „verschenken“ nicht gefällt, sie spricht lieber von „Rückverteilung“. Bei einer Pressekonferenz sagte sie, sie habe „Vermögen und damit Macht geerbt, ohne etwas dafür getan zu haben“. Diese Macht wolle sie jetzt der Allgemeinheit zurückgeben. Wer sich in der Bibel auskennt, wird sich hier an die Begegnung Jesu mit dem reichen Mann erinnern und vielleicht überrascht sein, dass jemand den Rat „Verkauf deinen Besitz und gib ihn den Armen“ (Mt 19,21) so wörtlich befolgt.
In dieser Ausgabe geht es auch um Menschen, die mehr ihrem eigenen Gewissen als der „Logik der Welt“ folgen: Ein Journalist lernt, seine Krebserkrankung als Botschaft zu begreifen und schließlich sogar als Gewinn für sein Leben anzunehmen. Und wir erinnern an den Pastor Martin Niemöller, der vor genau 90 Jahren vor Reichskanzler Hitler zitiert wurde – und seinen christlichen Idealen auch im Angesicht des Diktators treu blieb.