Und die Tiere?
Zum Kommentar „Schöpfung bewahren – reicht das?“ (CIG Nr. 39, S. 2)
Zugegebenermaßen befürchtete ich bei der Überschrift, nun würde ein Schlauberger darauf hinweisen wollen, dass Christi Botschaft zu verkünden ja noch etwas anderes sei, als die Schöpfung zu bewahren. Doch Ihre deutlichen Worte und der zurechtrückende Hinweis, dass die Klimakrise die christliche Botschaft in ihrem Kern betreffe, ist zutreffend und klarsichtig. Die Klimakrise bedroht die Lebensgrundlage aller Menschen! Sich hier (laut-)stark für Lösungen einzusetzen und die menschlichen Ursachen in den Blick zu nehmen, ist eine zutiefst christliche Aufgabe, die auch junge Menschen anzieht.
Michael Görner, Köln
Die Autorin bringt es auf den Punkt: „Es braucht christliches Engagement, jenseits von kirchlichen Phrasen“. Keine Klimademo und keine Predigt zur „Erhaltung der Schöpfung“ sparen nur ein Gramm CO2 ein. Nur konkrete Maßnahmen wirken! Laudato si erschien 2015, also vor gut neun Jahren. Was hat sich seitdem im Vatikan, dem unmittelbaren Verantwortungsbereich des Papstes, geändert? Welcher Teil des Vatikanvermögens steckt in erneuerbaren Energien oder Umwelttechnologien? Das Ergebnis ist mehr als bescheiden! An fehlendem Geld kann es nicht liegen.
Thomas Michalski, Hildesheim
Es wäre schön, wenn Sie den leider eher anthropozentrisch anmutenden Ansatz erweitern und auch unsere Mitgeschöpfe, die Tiere, explizit nennen würden. Denn diese haben unseren Schutz auf das Bitterste nötig. Ich arbeite in den nächsten Wochen an einem Gottesdienst für Tiere (auch für die sogenannten Nutztiere) mit. So können wir die Tiere in die Gotteshäuser bringen, wo sie auch hingehören. Denn bei Hiob lesen wir: „Frag die Tiere, sie werden dich lehren. Frag die Vögel am Himmel, sie verraten es dir…Auch die Fische im Meer werden es dir erzählen. Sie alle wissen, dass der Herr sie geschaffen hat“ (12,7–9).
Susanne Kirn-Egeler, Herrenberg
Berührt
Zum Zeitgang „Ein Werk der Menschlichkeit“ (CIG Nr. 39, S. 3)
Das Interview mit Rita Waschbüsch hat mich berührt. Ich kenne die frühere Vorsitzende von Donum vitae in Bayern, und weiß, dass ihr wohl bewusst war, wie sehr sie mit ihrer Arbeit eine Gratwanderung beschritten hat. Trotzdem stand sie zu ihrem Auftrag.
Maria Möller, Probstried
Herzlichen Dank für das Interview. Als in Krefeld eine Zweigstelle von Donum vitae eröffnet wurde, schrieb ich Franz Kamphaus. Er antwortete, er habe gerade ein Kind getauft, das aufgrund der Beratung durch den Verein zur Welt gekommen war.
Dr. Anette Feigs, Krefeld
Meisterwerk
Zum Zeitgang „Kämpferische Sanftmut“ (CIG Nr. 38, S. 3)
Ich konnte Assisi vor 15 Jahren selbst erfahren und bin auch in La Verna gewesen. Die Stigmatisierung des Heiligen Franziskus ist ein echtes Wunderzeichen. Gott spricht zu uns ganz konkret als Gekreuzigter, das hat Gotthard Fuchs deutlich gemacht. Auch wenn wir mit der Kirche leiden und unsere Schwierigkeiten haben, so sind doch Heilige wie Franz – mutige Frauen und Männer, die Gott suchen und dabei auch ganz neue Wege gehen – für uns ein großes Zeichen und Bestärkung.
Stephan Siegel, Frankfurt
Als naturwissenschaftlich geprägter Mensch habe ich mit dem Sonnengesang einige Schwierigkeiten: „Bruder Sonne“ strahlt in großem Glanz. Aber diese Strahlung würde uns töten, hätte unsere Erde kein Magnetfeld. Dem Magnetfeld gebührt daher dasselbe Lob wie der Sonne. Durch „Bruder Wind“ und jegliches Wetter wird Leben erhalten, aber durch Wirbelstürme eben auch zerstört. „Schwester Wasser“ ist nützlich, demütig, kostbar und keusch, aber eben auch zerstörerisch und tödlich, wenn Wasser im Übermaß auftritt. Ich empfinde den Sonnengesang als romantisch verklärt. Ein wesentlicher Teil der Wirklichkeit wird ausgeblendet.
Hans-Jürgen Oeynhausen (auf cig.de)
Der von Franz von Assisi in äußerster Bedrängnis formulierte Sonnengesang ist ein sprachliches und inhaltliches Meisterwerk, dessen Bedeutung zu wenig gewürdigt wird. Inhaltlich zeugt es von tiefster Feinfühligkeit und Gottesverbindung und sprachlich ist es weit vor Dantes Göttlicher Komödie das Fundament zur Herausbildung der italienischen Hochsprache.
Ernst Gutgesell, Lichtenfels
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