Das Leben ist schön.“ So steht es in großen Lettern auf der ersten Seite dieses besonderen Büchleins. Die Illustration dazu zeigt ein Kind, das fröhlich-träumend auf einer Blumenwiese liegt. Diese Zusage ist gewissermaßen das entscheidende Vorzeichen, unter dem auch der biblische Glaube die Welt deutet: Gott sah, dass es gut war... (vgl. Gen 1).
Aber manchmal – und damit sind wir beim Thema des Tröstlichen Buches – ist das Leben alles andere als unbeschwert. Das mag an Dingen liegen, die von außen betrachtet Kleinigkeiten sind, etwa dass einem die Eiswaffel auf den Boden fällt. Oder dass man sich das Knie aufschlägt, dass man in Mathe nicht mehr mitkommt... Aber es kann auch Existentielles sein: Womöglich sind ja schon Kinder mit dem Verlust eines geliebten Menschen konfrontiert.
All das kann tieftraurig machen. „Draußen ist Frühling, aber man selbst fühlt sich wie ein verregneter Herbst.“ Allein dieser poetische Satz zeigt, wie liebevoll, einfühlsam und ernsthaft die Autorin ihren Leserinnen und Lesern ab vier Jahren entgegenkommt. Ausdrücklich wendet sie sich gegen die verbalen Trostpflaster, mit denen Erwachsene die Traurigkeit von Kindern gerne überkleben: „Ist doch nicht so schlimm!“
In ihrem übrigens auch wunderschön bebilderten Buch bietet Moni Port bessere Alternativen. Der Schmerz wird als Realität wahrgenommen und „darf sein“. Zugleich macht die Autorin viele Angebote, um die eigene Kreativität der jungen Leserinnen und Leser zu aktivieren. Diese werden oft direkt angesprochen, zum Basteln und sogar zum Kochen eines „Trost-Kartoffelsüppchens“ animiert, zum Nachdenken sowieso, zum miteinander Teilen schwerer Zeit.
Und so darf man begründet hoffen, dass Kinder am Ende der Lektüre wieder bei dem Satz „Das Leben ist schön“ landen. Er steht auch auf der letzten Seite des Buches – und ist damit nicht nur das Vorzeichen, sondern auch die Klammer, die das Buch und möglichst das Leben zusammenhält. Die Illustration zeigt eine Umarmung unter Familienmitgliedern oder Freunden. Trost braucht eben nicht viele Worte, sondern einfach jemanden, der da ist, da bleibt und den Schmerz mit einem aushält.