GutenbergbibelDigitales Erbe

Wie das Buch der Bücher vor einem halben Jahrtausend die Mediengeschichte revolutionierte

Vor 570 Jahren trat sie eine Medienrevolution los, die die Welt für immer veränderte, jetzt ist die Gutenbergbibel erstmals frei zugänglich im Internet veröffentlicht. Unter gutenbergdigital.de kann man sich durch stolze 1282 Seiten klicken, die über Monate hinweg von einer Hochleistungsmaschine der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität gescannt und digitalisiert wurden. Das Blättern lohnt sich auch aus medienhistorischen Gründen: Die Gutenbergbibel war 1452 das erste Buch der westlichen Welt, das mit beweglichen Lettern gedruckt wurde, die immer wieder neu zusammengesetzt werden konnten. Ein Geniestreich, der letztendlich das Zeitalter der Massenmedien einläutete.

Ein Massenprodukt waren die Bibeln damals allerdings nicht. Ein einzelnes Exemplar kostete 42 Gulden – für normale Gläubige ein absolut unerschwinglicher Preis. Heute bringen die erhaltenen Exemplare bei Versteigerungen sogar mehrere Millionen Dollar ein. Auch deshalb hat sich das Gutenberg-Museum entschlossen, den Schritt ins Digitale zu gehen. „Unser Auftrag ist, das analoge Erbe Gutenbergs für die Nachwelt zu erhalten“, sagte Museumsdirektor Ulf Sölter.

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