Ihre PostLeserbriefe

Die Mitte?

Zur Bildnachricht „Immer im Bau“ (CIG Nr. 42, S. 1)

Berninis Baldachin als „Mitte der Christenheit“? Diese Zuschreibung ist keine Erfindung des CIG, ich weiß. Trotzdem: Wie mag das wohl bei unseren protestantischen oder orthodoxen Glaubensgeschwistern ankommen? Unter dem Baldachin und dem Papstaltar liegt der Ort, der als Grab des Apostels Petrus verehrt wird. Ist das die Mitte der Christenheit? Und wenn man diese Frage verneint, was oder wo ist sie dann? Wäre es überhaupt möglich, sich auf einen Ort zu einigen?

Christoph Holzapfel (auf cig.de)

Frauenbild

Zum Kommentar „Sind so kleine Fortschritte“ (CIG Nr. 42, S. 2)

Auch ich bin eine der Frauen, die während der Weltsynode in Rom vor Ort sein will. Auch ich investiere dafür meine Freizeit, bezahle Kosten für Reise und Unterkunft aus eigener Tasche. Dass es immerhin einige weibliche Synodale mit Stimmrecht gibt – meines Erachtens viel zu wenige –, ist tatsächlich ein Novum in der katholischen Kirchengeschichte. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass diejenigen, über die geredet und Beschlüsse gefasst werden, an den Gesprächen und Entscheidungsprozessen beteiligt werden.

Elisabeth Weißenhorn-Höfle, Kaufbeuren

Es gibt einen Spielfilm, elf Jahre alt, Sternstunde ihres Lebens heißt er. Es geht dabei um die Juristin Dr. Elisabeth Selbert, die im Parlamentarischen Rat 1948/49 um die Gleichstellung von Mann und Frau im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland kämpft. Sie führt einen harten Kampf, auch und gerade gegen Abgeordnete (Männer und Frauen) aus dem christlichen Lager. Am Ende wird sie gewinnen und wir erhalten im Grundgesetz den Artikel 3: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Das war vor 75 Jahren. Gut, für die katholische Kirche ist das keine Zeit…

Klaus Friedrich, Friedrichshafen

Die Männer in der Kirchenführung verdienen Mitleid: Keiner von ihnen weiß aus persönlicher Erfahrung, wie man mit einer kompetenten und selbstbewussten Frau nicht nur gleichberechtigt zusammenarbeiten, sondern sogar eine gute, partnerschaftliche Ehe führen kann. Und keiner weiß, welche Freude es macht, wenn sich die eigenen Töchter durch Qualifikation und Engagement zu starken Persönlichkeiten entwickeln, die Aufgaben anpacken und Männern in Beruf und Gesellschaft absolut auf Augenhöhe begegnen. Ist auch dieses persönliche Erfahrungsdefizit aller Kirchenoberen ein Grund für das falsche Frauenbild der Kirche?

Thomas Michalski, Hildesheim

Märtyrer heute

Zum Beitrag „Im Visier der Dschihadisten“ (CIG Nr. 42, S. 15)

Dieser Artikel gibt mir die Gelegenheit, Ihnen für die Reihe „Märtyrer des 21. Jahrhunderts“ zu danken. Es ist eine gute Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2025. Papst Franziskus möchte uns die christlichen Märtyrer vor Augen stellen, von denen etliche aus dem deutschsprachigen Raum kommen. Christenverfolgung darf nicht als eine Angelegenheit von gestern betrachtet werden, sondern bleibt auch für die Gegenwart präsent.

Josefa Haas, Baden-Baden

Vereinsamt

Zum Leitartikel „Unerhörtes Wort Gottes“ (CIG Nr. 41, S. 1)

Was hier beschrieben ist, ist genau mein Leben. Ich bin 89 Jahre alt, seit 55 Jahren Priester. Ohne Begleitung kann ich die Wohnung nicht mehr verlassen, Freunde und Bekannte sind zum größten Teil verstorben. In dieser Situation führt das zölibatere Alleinsein zur Vereinsamung. Ich bin in dieser Situation kein Einzelfall. Außenstehende (auch innerhalb der Kirche) können das nicht einschätzen.

Pfr. i. R. Friedhelm Erdmann, Bottrop

Hype ums Herz

Zum Artikel „Heute Heiligsprechen?“ (CIG Nr. 41, S. 5)

Ein aufschlussreicher Beitrag über die geschichtlichen Hintergründe der Heiligsprechungen. Ich schließe mich absolut der Meinung an, dass diese Praxis dringend reformiert werden müsste. Welche Blüten sie treiben kann, sieht man an dem Hype um Carlo Acutis.

Roswitha Rother, Kaufbeuren

Allen Beteiligten Dank für den Mut, diesen Beitrag zu veröffentlichen.

Dietrich Krause, Gelsenkirchen

 

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