Die Kathedrale von Notre-Dame könne „alle Kirchen in Paris und Frankreich retten“, schwärmte die französische Kulturministerin Rachida Dati in einem Interview mit der Zeitung Le Figaro. Da sich Frankreichs Kirchengebäude bei weitem nicht alle in einem guten Zustand befinden, schlug die Ministerin vor, ganz einfach fünf Euro Eintritt für den Besuch des Gotteshauses zu verlangen. Die bei einem Brand stark beschädigte Kathedrale soll am 8. Dezember, also zum Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens, wiedereröffnet werden. Jährlich besuchten etwa 12 bis 14 Millionen Menschen das Wahrzeichen. Die laizistische Ministerin sah in Notre-Dame denn auch ein „religiöses Erbe, das allen Franzosen gehöre, unabhängig von ihrem Glauben“. Und für nationale Denkmäler kann man ja Eintritt verlangen, siehe Eiffelturm.
Das Erzbistum Paris reagierte umgehend: Der freie Zugang zu Kirchen sei seit 1905 gesetzlich verankert. Zudem sei es Auftrag der Kirche, allen Menschen, unabhängig von ihrem Geldbeutel, offenzustehen. Und eine Trennung zwischen Touristen und Betenden sei schon räumlich unmöglich. Für die Eröffnungsfeier allerdings soll es ein Online-Reservierungssystem geben.