Ihre PostLeserbriefe

Im Dialekt

Zum Wochenrückblick „Allmächd!“ (CIG Nr. 44, S. 2)

Danke für die Kostprobe aus der Fränggischen Bibl. Schmunzelnd und mit Vergnügen habe ich sie gelesen, komme ich doch auch aus Franken. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Bibel dem einen oder anderen dadurch noch ein Stückchen nähergebracht werden kann.

Roswitha Rother, Kaufbeuren

Beim Lesen musste ich an eine ähnliche „Bibelübersetzung“ denken: Der Wiener Kabarettist Wolfgang Teuschl veröffentlichte 1971 das Neue Testament unter dem Titel Da Jesus und seine Hawara. „Hawara“, das sind Freunde, Weggefährten und Jesus spricht mit ihnen im Wiener Dialekt – aber nicht im gepflegten, aristokratisch näselnden „Schönbrunner Deutsch“, sondern im Dialekt der „kleinen Leut’“ aus der Vorstadt.

Anna Grünfelder, Zagreb/Kroatien

Drei sind Eins

Zum Zeitgang „Revolution im Gottesbegriff“ (ehemals "Noch einmal Griechisch") (CIG Nr. 45, S. 3)

Der Autor erläutert kenntnisreich die Lehre von der Trinität und insbesondere von der Gottheit Jesu. Aber er schweigt von einem der größten Probleme, die sich mit dieser Lehre verbinden: Die Brücke von der abstrakten Lehre zum alltäglichen Glauben ist bis heute nicht überzeugend hergestellt. „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ – so redet man eher von drei Göttern als von einem. Noch problematischer ist die traditionelle Darstellung der Trinität als älterer Mann, jüngerer Mann und Taube.

Karl J. Kassing, Köln

Nach den Artikeln zum Thema Monotheismus und Dreifaltigkeit vermisse ich die Einfachheit der Seelsorge, die auch religiösen Neulingen den lebendigen Glauben an die Dreifaltigkeit verständlich und einsichtig machen kann: Der eine Gott trägt in sich das Ich, das Du und das Wir, so wie wir alle in uns die drei personalen Grundstrukturen in uns vereinen: das Ich, welches zur Liebe mit und am Du erwacht und aus dem der Geist des Wir lebendig wird. Dreifaltiges Leben ist uns allen von Gott gegeben.

Ferdinand Rauch, Volkmarsen

Am liebsten würde ich über den Artikel als Lesehilfe folgendes Zitat legen: „Zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf kann man keine so große Ähnlichkeit feststellen, dass zwischen ihnen keine noch größere Unähnlichkeit festzustellen wäre.“ Diese Aussage wurde auf dem 4. Laterankonzil im Jahre 1215 erstmalig formuliert und besagt, dass unsere Aussagen über Gott immer der göttlichen Wirklichkeit gegenüber „mehr unähnlich als ähnlich“ sind. Wenn die Teilnehmer der frühchristlichen Konzilien diesen Satz beherzigt und sich an ihn gehalten hätten, wie wäre dann die Dogmen- und Kirchengeschichte verlaufen?

Dr. Josef Kraus, Mötzing

Der Beitrag bringt eine klare Analyse der geistesgeschichtlichen Situation vor 1700 Jahren. Er ist hilfreich, um zu verstehen, wie auf dem Konzil von Nizäa christologische Festlegungen getroffen wurden. Aber haben diese damaligen Auseinandersetzungen noch Bedeutung für uns heute? Es erscheint mir wichtig – und bitter nötig –, neu über Begriffe wie „Gott Vater“, „Sohn Gottes“, „wahrer Gott vom wahren Gott“ oder „gezeugt, nicht geschaffen“ nachzudenken.

Dr. Bernhard Rami, St. Katharinen

Ob die hochtheologischen Deutungen von Nizäa 325 uns Heutige erreichen können? Die Aussagen vom Konzil von Chalcedon 451 dazu sind überzeugender und glaubwürdiger. Danach war Jesus auf der einen Seite ganz Mensch und andererseits ganz der Sohn Gottes. Wie ist das zu verstehen? Das Markusevangelium erzählt, wie bei der Taufe Jesu eine Stimme aus dem Himmel ruft: „Du bist mein geliebter Sohn…“ Für Markus ist dies ein Adoptionsgeschehen, ein Beziehungsgeschehen, das die beiden Seinsweisen Jesu auf eine einzigartige Art wahrt. Hier kommt Jesus uns nahe, weil auch wir, als Söhne und Töchter, von Gott „adoptiert“ werden dürfen.

Franz Eckert, Langendorf/Schweiz

Achtsam

Zum Leitartikel „Wenn Jesus uns fragt...“ (CIG Nr. 44, S. 1)

Ich war erstaunt über die Aussage, es gebe „nahezu keine Anknüpfungspunkte“ zwischen Yoga, Meditation und der Suche nach Jesus. Gottlob habe ich in meinem Umfeld Menschen, die meditieren und Achtsamkeitsübungen durchführen und zugleich praktizierende Christen sind. Wer legt fest, auf welche Art und Weise sich Jesus Christus uns mitteilt, in welchem Rahmen er uns auffordert, hoffnungsfroh zu leben?

Dorothea Kreß, Rosenberg

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