Es ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt: Rembrandts „Nachtwache“. Gerade wird das Bild im Amsterdamer Rijksmuseum von einem Team von Spezialisten behutsam restauriert. Dazu wird zuallererst der Firnis entfernt, der den klaren Blick der wachsamen Soldaten von Hauptmann Frans Banninck Cocq trübte. Dabei ist der Titel des Gemäldes eine spätere Zuschreibung, die aus der Verschmutzung des Bildes resultierte: Die dargestellte Szene spielte sich wahrscheinlich gar nicht in der Nacht ab. „Fake News“ also? Eher die Einsicht, dass der Lauf der Zeit die Erinnerung trübt und nicht alle Dinge so einfach sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Damit muss der Mensch klarkommen, schon immer. In der firnishaften Trübnis des Novembers, die so manchen Blick verschleiern kann, ist aber eine kleine Aufhellung, ein kleines Licht in der Finsternis eine willkommene Botschaft: Fürchtet euch nicht, es wird auch immer wieder hell werden. Dann sehen wir klar. (Foto: picture alliance / Eva Plevier / ANP)