Allein
Zum Beitrag „Geschmack der Vergeblichkeit“ (CIG Nr. 47, S. 5)
Mit den Schwierigkeiten, Erfahrungen und Auseinandersetzungen zum Thema „Pflichtzölibat“ bin ich im Großen und Ganzen einverstanden. Ich kenne sie als zölibatär lebender Priester auch aus meinem eigenen Leben und aus persönlichen Begegnungen und Diskussionen. Der „Geschmack der Vergeblichkeit“ wäre sicher geringer, wenn die Entscheidung zum priesterlichen Dienst nicht mit dem Zölibatsversprechen zwangsläufig verbunden wäre.
Ich stimme mit P. Mertes überein, dass das Verschwinden der Ehelosigkeit „um des Himmelreiches willen“ für die Kirche (und auch für die Welt) ein Verlust wäre. Aber merkwürdigerweise hat er in seiner Begründung nur die eine Seite der Medaille erwähnt: „Die zölibatäre Lebensform ermöglicht eine Nähe zu Menschen…“ Gehört nicht auch noch die andere Seite dazu, wenn es „um des Himmelreiches willen“ sein soll, wie es bei Mt 19,12 heißt? Diese ganz andere Seite kommt für mich im Ps 16,2 wunderbar zur Sprache: „Ich sagte zum Herrn: Du bist mein Herr; mein ganzes Glück bist du allein.“
Hermann-Joseph Herd, Bensheim
Im Blick auf den Zölibat sehe ich zwischen Weltpriestern und Ordenspriestern eine elementare Differenz. Weltpriester werden in eine Diözese inkardiniert, während Ordenspriester in eine Ordensgemeinschaft aufgenommen werden, in der sie leben und sterben – anders als die Weltpriester.
Klaus Beurle, Würzburg
Nichts gegen den Zölibat – jeder Mensch sollte frei sein, wie er/sie sein/ihr Leben gestaltet. Aber Widerspruch gegen die erzwungene Verbindung von kirchlichem Vorsteheramt und Ehelosigkeit! Durch diesen Zwang werden unzählbare Berufungen verhindert und werden ungezählte Gemeinden der Eucharistie beraubt – der Quelle und des Mittelpunktes des Lebens der Kirche. Zudem wird durch die erzwungene Verbindung von Amt und Ehelosigkeit das Zeugnis der Ordensleute, die freiwillig ihren Zölibat leben, entwertet.
Franz Weißenböck, Kirchberg a.W.
Es geht doch überhaupt nicht um die Abschaffung des Zölibats, sondern um die Entkoppelung zweier völlig verschiedener Berufungen, der zum Priesterdienst und der zur Ehelosigkeit. Dass vielen zum Priesterdienst berufenen Männern und Frauen (!) die Weihe verweigert wird, ist ein Skandal mit verheerenden innerkirchlichen Auswirkungen.
Siegfried Powalla, Sankt Augustin
Begleitung
Zur Reihe „Liturgie im Leben“ von Marco Benini
Auch ich möchte Ihrem Autor Marco Benini für seine Orientierungshilfe danken. Ich habe auch das Büchlein gekauft und kann es sehr empfehlen. Mit verständlicher Information und Reflexion hilft es mir, beim Gottesdienstbesuch aus der zu Lieblosigkeit erstarrten Routine auszubrechen. Bei der Suche nach dem Gott des Lebens und nach seinem erweckenden Geist habe ich mit Unterstützung Ihres Autors neu Witterung aufgenommen. Dies kommt zur rechten Zeit, da ich demnächst meinen Sohn auf seinem Weg zur Erstkommunion begleiten will.
Leopold Hahn, Wessobrunn
Vollendung
Zum Beitrag „Letzter Feind?“ (CIG Nr. 47, S. 4)
Über den Artikel von Gotthard Fuchs „Letzter Feind?“ habe ich mich sehr gefreut. Spontan fiel mir dazu die Geschichte von den Bremer Stadtmusikanten ein: „etwas Besseres als den Tod findest du überall“. Sie bringt ebenso wie der Beitrag die Ambivalenz und die Mystik des Alltags zur Erscheinung. Das Leben will leben. Es gibt was Besseres in der Welt als all ihren Schmerz und ihre Last. Dem Autor sei Dank, dass er uns auf die Ganzheit des Lebens mit dem Tod als etwas Positivem aufmerksam macht. Die schöne Seite des Todes besser zu erkennen, dass er nicht Ziel ist, sondern erfahren wird als eine Ganzheit des Lebens in einem Sein. Einfach zu sagen: Wenn ich mich hier und jetzt verabschiede, kann ich damit gut leben.
Klaus Niermann, Neu Anspach
Patronin
Zum Leserbrief „Vom Sockel“ (CIG Nr. 47, S.8)
Ein Gedanke: Wie wäre es, Maria zur Patronin der Hausfrauen zu erklären und zu verehren und nicht nur als Muttergottes und Himmelskönigin?
Hermann Kast, Speyer
Wir freuen uns auf ihre Post!