Es war Anfang Winter 2019, dass in der chinesischen Provinz Hubei ein neuartiges Coronavirus auftauchte. Trotz harter Lockdowns vor Ort verbreitete es sich rasend schnell, zunächst in Asien und schließlich weltweit. Im Rückblick auf die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hat die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa, eine gemischte Bilanz gezogen. „Ich sehe es als große gesellschaftliche Leistung, dass die besondere Gefahr so ernst genommen wurde, die das Virus offenkundig für ältere Menschen darstellte“, sagte sie im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur. Zugleich habe man es versäumt, die Einschränkungen für junge Menschen, etwa die Schulschließungen, zeitig wieder zurückzufahren.
Für das gesellschaftliche Klima insgesamt sei Corona ein Wendepunkt gewesen, so Welskop-Deffaa. „Die aktuellen Debatten in der Migrationspolitik, die Anziehungskraft der Vorstellung, wir müssten äußere Bedrohungen mit neuen Grenzmauern von uns fernhalten, scheinen mir ohne die Corona-Erfahrungen kaum erklärlich.“ Hier würden Ängste politisch instrumentalisiert.