Die Nacht ist dunkel, doch die Fackeln spenden Licht. Soeben haben Anhängerinnen und Anhänger des Zoroastrismus im Iran ihr traditionelles Sadeh-Fest begangen, bei dem große Freudenfeuer entzündet werden. Das Ritual reicht weit in die vorislamische Zeit zurück und feiert die Wintersonnenwende und das Ende der kurzen Tage. Der Zoroastrismus war einmal eine Weltreligion mit Millionen Anhängern, heute gibt es noch etwas über hunderttausend Gläubige. Zentrales Element ist das Feuer als Symbol der Reinheit. In einer Zeit, in der noch immer Iraner-innen für Gleichberechtigung demonstrieren, mag das Ritual auch eine politische Dimension bekommen. Im Gegensatz zum Islam, wie ihn die iranischen Sittenwächter verstehen, verehren die Anhänger des Zoroastrismus das Göttliche in siebenfacher Gestalt – mit männlichen und weiblichen Aspekten. (Foto: Vahid Salemi/AP Photo/Picture Alliance)