Als das Recherchemagazin Correctiv Mitte Januar einen Bericht über ein rechtes Geheimtreffen veröffentlichte, war dies für viele Menschen der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte. Seitdem gehen im ganzen Land jede Woche Hunderttausende auf die Straße, um ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zu setzen. Erst am vergangenen Sonntag versammelten sich bis zu 100.000 Münchnerinnen und Münchner zu einem beeindruckenden „Lichtermeer für Demokratie“.
Inzwischen erkennen Fachleute Anzeichen dafür, dass aus diesem Ruck sogar eine dauerhafte soziale Bewegung werden könnte. Nach Einschätzungen des Protestforschers Tareq Sydiq in der Welt deuten der anhaltende Zulauf und die Verbreitung der Proteste gerade auch im ländlichen Raum auf eine Kontinuität des Geschehens hin. Doch wie können diese demokratieförderlichen Energien auf Dauer gestellt werden? Sydiq empfiehlt, Bündnisse zu schließen sowie gemeinsame Ziele und Strategien zu entwickeln. Es gilt also, das Licht der Demokratie auch weiterhin zusammen hochzuhalten und es in die Zukunft zu tragen.