In der Krypta
Zur ersten Fastenmeditation „Kryptaerfahrung“ von Bischof Michael Gerber (CIG Nr. 8, S. 5)
Herzlichen Dank für diesen spirituellen Beitrag. Krypta: Ursprung und Anfang, wesentliche und tragende Strukturen – gleich der Liebe, der Krypta unseres Glaubenslebens.
Johannes M. Führt, Hagen
Den Vergleich zwischen der Kryptaerfahrung in der Fuldaer Michaelskirche und der Tiefenerfahrung in der eigenen Seele fand ich sehr bedenkenswert. In die eigene Krypta hinabzusteigen, ist nicht leicht. Wie in der Kirchenkrypta Brüche, Ausbesserungen und Durchbrüche zu erkennen sind, so finde ich entsprechend dazu in meinem „Seelengrund“ Schmerzliches, Verfehltes, aber auch Befreites und Beglückendes.
Klaus Beurle, Würzburg
Teilhabe
Zur Reihe „Liturgie im Leben“, speziell zu den Folgen zum Hochgebet (zuletzt in CIG Nr. 8, S. 8)
Vielen Dank für die Beiträge zu den Inhalten der Liturgie. Mögen sie viele Menschen erreichen und zum Verständnis beitragen, so dass sie (wieder) mit größerer Freude mitfeiern können.
Mag sein, dass viele Gläubige den Worten des Hochgebets nicht folgen können oder wollen, weil sich eine gewisse Routine eingeschlichen hat. Das wird immer eine Frage der eigenen Bereitschaft bleiben, sich auf das Geschehen mit ganzem Herzen einzulassen. Für mich haben diese Worte, aber auch die dazugehörigen Gesten, auch nach tausenden Wiederholungen ihre Kraft nicht verloren. Im Gegenteil: Immer wieder verdichten sich einzelne Bruchstücke zu einer persönlichen Gottesbegegnung. Die folgenden Worte sind ein Versuch, dies auszudrücken:
sende
Deinen Geist
HERR
werde Gestalt
unter den Händen
sie umfassen
heiligen Raum
Dein Leuchten
bricht darunter hervor
lässt Deine Herrlichkeit
ahnen
und weitet den Raum
unendlich
Carola Bohnenstengel, Mühlhausen-Ehingen
Es ist verdienstvoll, wie sich Professor Benini für mehr Teilhabe der Gemeinde einsetzt. Das gemeinsame Beten der Schlussdoxologie des Hochgebets halte ich für eine gute Möglichkeit, zum Ausdruck zu bringen, dass nicht ein „Zelebrant“, sondern die ganze Gemeinde Eucharistie feiert. Leider erlebe ich es sehr selten, dass Priester dazu einladen.
Norbert Klüppel, Aachen
Loslassen
Zum Kommentar „Mehr Weniger“ von Andreas R. Batlogg (CIG Nr. 8, S. 2)
Der Beitrag stimmt nachdenklich. Mir geht es ähnlich mit den alten Klamotten: Man war sich so treu und ist eng zusammengewachsen. Es tut weh, sie wegzuschmeißen. Schlimmer noch das Loslassen der Erinnerungen, die aus der Tiefe aufsteigen.
Der Prophet Joel (2,13) rät: „Zerreißt nicht eure Kleider, zerreißt euer Herz.“ Wenn es nicht schon zerrissen ist, tut es besonders weh. Aber wer bleibt schon verschont? Abschiedsschmerz, Liebesschmerz, Demutsschmerz.
Freddy Derwahl, PEN-Club, Belgien
Sakramente
Zum Beitrag „Sprengkraft der Taufe“ in der Reihe „Die Schrift“ (CIG Nr. 8, S. 7)
Robert Vorholt weist zu Recht darauf hin, dass es bei der Taufe um eine Glaubensentscheidung geht, um die „besiegelte Aufnahme eines glaubenden Menschen in den Leib Christi“. Nur am Rande erwähnt er heutige Tendenzen zur „Banalisierung des Geschehens“. Genau das möchte ich aber unterstreichen. Die frühchristliche Praxis geht von der Erwachsenentaufe aus, was leider nur noch die Ausnahme ist. Wenn wir Säuglinge taufen – ein paar Wassertröpfchen auf die Stirn, die sofort wieder abgewischt werden –, ist von der ursprünglichen Form nicht mehr viel übrig.
Und nicht nur das Taufsakrament ist verstümmelt. Auch beim Kommunionempfang erhalten wir ausschließlich das Brot, den Leib Christi (wirklich ein Brot?); der Kelch wird ausgespart. Im Sakrament der Buße werden uns Worte der Vergebung zugesagt und zwei Vaterunser aufgegeben. Von einer Wiedergutmachung vor Ort, einer Sühne, kaum eine Silbe. Wir haben die Materialität entscheidender Sakramente vergessen. Warum nehmen wir all das so achtlos hin?
Adolf Hochmuth, Treuchtlingen
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