Authentisch
Zum Beitrag „Gegenseitige Bereicherung“
In der Geschichte ist die katholische Kirche oftmals ihren eigenen Idealen nicht gerecht geworden. Sie hat Menschen ein schlechtes Gewissen eingeredet, sie kleingemacht, gedemütigt und Waffen gesegnet, während gleichzeitig Nächstenliebe gepredigt wurde. Und doch: Es gab und gibt immer wieder Ereignisse und Menschen im christlichen Spektrum, die das „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ authentisch widerspiegeln. Das findet sich auch in vielen anderen Religionen und Philosophien wieder, nur etwas anders formuliert.
Norbert Müsch, Rees
Zu spät?
Zum Zeitgang „Synodaler Prozess – und jetzt?“
Der Analyse und dem Appell des Autors kann ich nur zustimmen. Nicht nur die Ortsbischöfe sollten jetzt aktiv werden, sondern auch die bestehenden synodalen Gremien. Bischöfe müssen es fördern und das Volk Gottes dieses Zeichen der Zeit erkennen und nutzen. Die begleitende Note von Papst Franziskus zum Abschlussdokument der Weltsynode hat Potential!
Dr. Thomas Vogl, Waldsassen
Auch mich treibt die Sorge um, dass der synodale Prozess im Tagesgeschäft untergeht. „Schön, dass wir miteinander geredet haben“ – wenn das als Ergebnis eines mehrjährigen weltweiten Prozesses übrigbleibt, wäre es eine Katastrophe für die Zukunft der Kirche. Eigentlich wäre jetzt die Umsetzung hin zu einer synodaleren Kirche auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens dran!
Aus diesem Grund hat sich im Januar 2024 das unabhängige Netzwerk „Synodal-in-Augsburg“ gebildet. Wir halten das Thema Synodalität im Bistum Augsburg lebendig und drängen auf die Umsetzung.
Elisabeth Weißenhorn-Höfle, Kaufbeuren
Synodalität als „Überlebensfrage“ der Kirche? Das hätte die Sache vor 25 Jahren noch getroffen. Heute ist die Frage, ob es nach dem Untergang der „Priesterkirche“ (Paul Hoffmann) noch hinreichend Substanz für eine synodale Zukunft hierzulande gibt.
Bernhard Riedl (online)
„Der Herr sieht“
Zur Beilage „Sehen zum Glauben“
Biblisch ist der „Anfang des Glaubens“ nicht Hagars Gesehen-werden von Gott, sondern Abrahams „Gottesfurcht“, jirath ha-schem, die auch übersetzt wird mit „Sehen des Herrn“. „Anfang der Weisheit ist das Sehen des Herrn“, heißt es in Psalm 111. Bei der „Bindung“ Isaaks erprobt Gott diese Gottesfurcht. In Genesis 22,14 heißt der Berg Mori-jah (= JHWH ist mein Lehrer), auf dem später der Tempel erbaut wird, JHWH-Jire: „Der Herr sieht“ oder: „Auf dem Berg (im Tempel) lässt sich der Herr sehen.“
Dr. Klaus W. Hälbig, Rottenburg
Vielen Dank für den Bericht über die Berlinale. Ich erhalte dadurch einen guten Überblick über sehenswerte, anspruchsvolle Filme. Leider sind nicht so viele vorgestellt, wie ich mir gewünscht hätte. Vielleicht im nächsten Jahr mehr?
Susanne Warmuth, Aschaffenburg
Elterngott
Zur Reihe „Gotteswort, weiblich“
Das Problem liegt viel tiefer: Im christlichen Gottesbild der Trinität kommt die Frau genaugenommen nicht vor. Es bedarf daher einer Weiterentwicklung der Theologie vom Vatergott zum Elterngott.
Josef Gundacker (online)
Fastnacht?
Zur Themenauswahl im Heft
Was ich mich beim Durchblättern der aktuellen Ausgabe gefragt habe: Hat denn der CIG – bei aller Zeitdiagnostik – noch das Kirchenjahr im Blick? Vielleicht habe ich sie auch schlicht übersehen, aber aufgefallen sind mir die Begriffe „Karneval“, „Fastnacht“, „Aschermittwoch“ in diesem Jahr nicht. Ist der Start der Vorbereitungszeit auf Ostern, das zentrale christliche Fest, keine Zeile wert? Noch dazu, wo die muslimische Welt fast zeitgleich ihren Ramadan beginnt?
Wäre eine Besinnung auf das Eigene (und vielleicht auch ein Sich-inspirieren-Lassen durch das Andere) nicht geboten, gerade in diesen unruhigen Zeiten? Gemeinsames Frohsein im Fasching, statt Hass – Unbeschwertheit, statt ständigem Krisenmodus.
Benedikt Barth, Zittau