Hoffnungsfroh
Zum Titelbild der neuen „weit!“-Ausgabe (CIG Nr. 14)
Was für eine Freude, das Titelbild der Aprilausgabe von weit! zu entdecken und von Passionsspielen zu lesen, bei welchen die Auferstehung in Szene gesetzt wird. In meinem Heimatort wird derzeit die Passion aufgeführt, doch sie endet mit der Kreuzigung. Die Menschen gehen ergriffen, aber ohne Hoffnung nach Hause. Ist das nicht nur die halbe christliche Botschaft? Das Wesentliche, ja Entscheidende fehlt hier, und es fällt mir schwer, das auszuhalten. Umso hoffnungsvoller, wenn im spanischen Cervera der Auferstandene zu sehen ist. Das Leben siegt über den Tod!
Kathrin Karban-Völkl, Kemnath
Kopfmenschen
Zum Beitrag „Verwurzelt und getragen“ (CIG Nr. 14, S. 7)
Warum haben wir verloren, was uns geistigen Lebensraum gegeben hat? Vielen sind Rituale, Texte und Klänge nicht mehr vertraut. Warum ist ihnen das fremd geworden? Wenn ich den Artikel lese, kommt mir der Gedanke, dass wir Kopfmenschen geworden sind. Hier gilt oft nur Materielles, Reichtum, Erfolg.Unsere Gesellschaft ist gott-los geworden. Haben wir verlernt, Erhabeneres über uns anzuerkennen? Die starken und geist-reichen Überlieferungen, die jahrhundertelang getragen haben – wer wird sie verkünden, aktualisieren und in eine neue Sprache übersetzen?
Monika Dittmann, Walluf
Ohne Lobby
Zum Kommentar „Lasst die Kinder zu sich kommen“ (CIG Nr. 13, S. 2)
Vielen Dank für den Kommentar zum Corona-Lockdown. Es ist wichtig, bei der Aufarbeitung der Pandemie zu berücksichtigen, wie sehr Kinder und Jugendliche unter den Einschränkungen gelitten haben. Die Folgen der Isolierung dauern bis heute an. Die Autorin hat recht: Es ist notwendig, die Anliegen der Kinder von Seiten der Kirchen zu vertreten, da sie bei politischen Entscheidungen leider keine Fürsprecher haben.
Susanne Warmuth, Aschaffenburg
„Leider haben Kinder hierzulande keine sonderlich große Lobby“, stellt die Autorin fest und hat damit recht. Ich möchte aber auf eine Gruppe hinweisen, die ebenso schwer unter den Coronaeinschränkungen gelitten hat: Menschen mit Behinderung, die in speziellen Wohnformen leben, waren besonders lang von Isolation und Ausgrenzung betroffen. Als „externe“ Seelsorgerin hatte ich keinen Zugang zu den Einrichtungen mehr. Es ergaben sich Gespräche über den Zaun oder durch die Hecke. Ein angemessenes Setting für Trauergespräche war das nicht. Auch diese Personengruppe wird bei der Aufarbeitung nicht mit am Tisch sitzen.
Anja Fecke, Paderborn
Die Forderungen des Kommentars nach einer „Corona-Aufarbeitung“ schließen nur die Aufarbeitung der Maßnahmen ein. Diese wurden zum Schutz von Gesundheit und Leben unserer Mitmenschen eingeführt, was ein urchristlicher Gedanke sein sollte.
Johannes Schaffer, Augsburg
Als Mitarbeiter im Altenheim und Sohn einer zu Beginn der Pandemie 83-jährigen Mutter war ich sehr dankbar dafür, dass seitens des Staates und der Kirchen durch Masken- und Abstandspflicht Verantwortung für das Überleben gerade dieser vulnerablen Gruppe der Älteren übernommen wurde. Dass bei Maßnahmen, um auf Nummer sicher zu gehen, teils über’s Ziel hinausgeschossen wurde, war nicht vermeidbar bei einer zumindest anfangs unklaren Datenlage.
Norbert Müsch, Rees
In der Zeit zu Beginn der Corona-Epidemie war es richtig, auf Nummer sicher zu gehen. Nun ist es wichtig, die Erfahrungen einer sorgfältigen Untersuchung zu unterziehen, um ähnliche Fehler zu vermeiden. Es scheint mir unangemessen, die Aufarbeitung zu nutzen, um Schuldige zu suchen. Ausgenommen sind allenfalls Personen, die sich in der Krise unzulässig bereichert haben.
Alfred Dilger, Rees
Schöpferisch
Zum Artikel „Die Zeiten, sie ändern sich“ (CIG Nr. 13, S. 6)
Ich danke dem Autor für seinen Artikel über die Innovationskraft von Kunst und Religion im Allgemeinen und Bob Dylan im Speziellen. Dabei erscheint mir gerade der Musiker Bob Dylan als Paradebeispiel für einen Künstler, der es schafft, tief in der eigenen Tradition (der Folkmusik der 30er/40er und des Rock ’n’ Roll der 50er) zu stehen und diese zugleich schöpferisch verwandeln zu können.
Manuel Hammer, Heilbronn