Als „wichtiges Signal an die Weltkirche, an die engagierten Frauen in dieser Weltkirche und auch an die Kardinäle“ hat die Journalistin Gudrun Sailer die Ernennung von Simona Brambilla zur Präfektin der vatikanischen Ordensbehörde bezeichnet. „Zum ersten Mal wirkt eine Frau, eine Ordensschwester, beim Heiligen Stuhl auf der Ebene direkt unter dem Papst. Das war vor wenigen Jahren noch undenkbar“, erklärte Sailer, Redakteurin bei Vatican News, im Interview mit domradio.de.
Das eigentlich Innovative an der Entscheidung sei, dass es eine doppelte Ernennung ist. Denn zugleich mit Simona Brambilla wurde Kardinal Ángel Fernández Artime als Pro-Präfekt installiert. Ein Pro-Präfekt steht in der Hierarchie etwas unter dem Präfekten. „Bisher waren fraglos die Kardinäle die Präfekten und die Laien auf den nachgeordneten Rängen. Dass nun umgekehrt ein Kardinal unter einem Laien in einer Kurienbehörde wirkt, das ist neu, noch nie dagewesen“, so Gudrun Sailer weiter. Mit der Personalie nehme der Papst auch die Ortskirchen in die Pflicht, es ihm gleichzutun. „An diesem Punkt geht der Vatikan unter Franziskus voran.“