ihre postLeserbriefe

Machtstruktur

Zum Kommentar „Kommunikativ gescheitert“

In vielen Dingen stimme ich dem Kommentar zu. Egal wie der Fall juristisch zu bewerten ist, seitens der Diözesanleitung wurde menschlich und beruflich schlecht gehandelt. Was mich allerdings an dem Artikel stört, ist, dass wieder einmal alles in den großen Topf „die Kirche“ geworfen wird. Das Problem in Freiburg scheint mir ein zwischenmenschliches zu sein, welches seitens des Klerus drastisch „gelöst“ wurde. Das hat allenfalls etwas mit Machtstrukturen zu tun. Ansonsten ist es eine lokale Angelegenheit.

Jochen Stankewitz (auf cig.de)

Ich empfinde es bedenklich, dass ein Mitglied der Dommusik so dezidiert im CIG zu dem Konflikt Stellung nimmt. Hätte es ein anderes Mitglied der Redaktion getan, hätte ich dafür mehr Verständnis. Mir ist das von Ihrer Position her zu parteiisch.

Dr. Winfrid Keller, Mannheim

Bis heute weiß ich nicht, worum der Streit zwischen Domkapellmeister und Kirchenleitung tatsächlich geht. Offenbar ist niemand willens und in der Lage, den Grund neutral und sachlich zu benennen, damit man sich selbst eine Meinung bilden kann. Leider ist so oder so ein vermeidbarer Schaden entstanden. Hier sind dringend kompetente Friedensstifter nötig!

Otto Walterspiel (auf cig.de)

Was auch immer die Ursache des Problems war, es zeigt sich wieder einmal, dass im kirchlichen Bereich ein gewaltiges Defizit bezüglich Menschenführung herrscht. Communio heißt das Zauberwort, das in modernen Chefetagen längst Einzug gehalten hat. CIG berichtet auf der gegenüberliegenden Seite des Artikels über einen 80-jährigen Pater, der Bundesministerien coacht und sehr viel von Communio versteht. Vielleicht hat Anselm Grün noch einen Termin frei für Hirten und Oberhirten.

Josef Vogt, Rickenbach

Berührend

Zum Artikel „Kostbar und gefährdet“

Ihr Text hat mich auf mehrfache Weise berührt. Einmal, wie eine alltägliche Beobachtung (der Warnhinweis auf einem Paket) zum Auslöser einer existentiell wichtigen Aussage wird. Damit erinnern Sie mich daran, dasjenige, was ins Auge fällt, nicht zu übersehen. Es hat etwas zu sagen … Zum anderen trifft die Aussage meine augenblickliche Lebenssituation, die Erfahrung des Alterns und Altseins mit einem Körper, der eben nicht mehr so „funktionstüchtig“ ist und es auch nicht mehr werden wird. Es ist ein Prozess, diese Zerbrechlichkeit anzunehmen. Die Lektüre Ihres Beitrags hat mich geradezu ermutigt, dies anzuerkennen. Ja, eine Rolle „Zerbrechlich“-Klebeband sollte in jedem Haushalt vorhanden sein.

Karin Heinrichs, Viersen

Der Artikel hat mich sehr berührt und betroffen, weil er neu zum Klingen brachte, was seit gut 28 Jahren mein Wahlspruch für den bischöflichen Dienst ist. Von jeher sind wir aus zerbrechlichem, irdenem Stoff, wie groß und wertvoll auch immer ist, was wir in uns tragen. Mir war und ist der Zusammenhang von Größe und Zerbrechlichkeit, Würde und Schutzbedürftigkeit des Menschen stets ein Anliegen. Dieser Artikel hat eine zusätzliche Dimension geöffnet.

Bischof em. Heinz Josef Algermissen, Fulda

Vielen Dank für das Teilen dieser Gedanken. Ich habe sie in einer persönlichen Lage gefunden, in der ich gerade wenige Tage zuvor diese Zerbrechlichkeit des Körpers, der menschlichen Hülle, erfahren musste. Dadurch habe ich wieder verstanden, wie wichtig es einerseits ist, „unsere Tage zu zählen“, andererseits den Auftrag zu erfüllen, behutsam und vorsichtig mit uns, unseren Mitmenschen und unserer Umwelt umzugehen. Die Idee mit dem „Zerbrechlich“-Klebeband finde ich hinreißend und werde das als familiäre „Kommunikationshilfe“ ausprobieren.

Lisa Viola (auf cig.de)

Reines Herz

Zum Beitrag „Von Schuld befreit“ 

Johannes der Täufer macht das Sühnopfer im Tempel des Herrn nicht obsolet, sondern steht ganz in der Linie der Tempelbedingungen. Schon vor dem Schuld- und Sühnopfer muss der Mensch sich reinigen, damit sein Opfer nicht nur äußeres Werk ist. Johannes liegt genau auf der Linie der Propheten, die auf das Innere des Menschen verweisen: Unschuldige Hände, ein reines Herz (vgl. Ps 24,4).

Michael Rudolf, Jengen

Christ in der Gegenwart im Abo

Unsere Wochenzeitschrift bietet Ihnen Nachrichten und Berichte über aktuelle Ereignisse aus christlicher Perspektive, Analysen geistiger, politischer und religiöser Entwicklungen sowie Anregungen für ein modernes christliches Leben.

Zum Kennenlernen: 4 Wochen gratis

Jetzt gratis testen