Die Kündigung von Domkapellmeister Boris Böhmann polarisiert wie nur wenige andere Themen. Als Pressesprecher hat mich zwar nicht überrascht, dass es Diskussionen gab. Das Ausmaß ist dennoch erstaunlich. Die Flut an Anfragen und Interviews, die Zahl der Anrufe, Mails und Briefe übersteigt die Resonanz auf die Veröffentlichung des Missbrauchsberichts im April 2023 um ein Vielfaches.
Eine Kritik derer, die sich vehement hinter den gekündigten Domkapellmeister stellen, lautet: Die Kommunikation der Kirche ist schlecht. Natürlich: Über Kommunikation lässt sich immer streiten, da jeder von uns irgendwie „kommuniziert“, also auf natürliche Weise Fachmann oder Fachfrau ist. Über Kommunikation streiten kann aber auch ablenken. Es geht dann schnell nicht mehr um die Sache selbst. Deshalb nochmal zu den Fakten: Ein leitender Mitarbeiter der Dommusik wurde gekündigt. Dafür hatte der Domfabrikfonds gute Gründe. Eine Kündigung geht zunächst nur den Dienstgeber und den Mitarbeiter etwas an. Vielmehr darf ein Arbeitgeber die Gründe für eine Kündigung auch nicht auf eigene Initiative etwa gegenüber Medien benennen.Das sind die Fakten. Diese hat der Domfabrikfonds in seiner externen Kommunikation immer klar benannt. Mehr geht nicht, auch wenn im internen Austausch mit den Chören vielleicht nicht immer alles nach Plan lief. Dennoch ist so in der Öffentlichkeit eine kaum vermeidbare, kommunikative Schieflage entstanden. Der Domfabrikfonds als Träger der Dommusik stützte sich auf nüchterne, zurückhaltende Statements. Er musste medial eher reagieren, konnte seltener agieren. Eine weitere Hypothek war der Reputationsschaden aus dem Missbrauchsskandal und dessen Vertuschung. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht – wie im Fall der Freiburger Dommusik.Anhänger des gekündigten Domkapellmeisters dagegen konnten schnell auf das weite Feld der emotionalen und symbolischen Kommunikation treten. Es war also nicht genug mit allfälligen Pressemitteilungen und Durchstechereien an die Medien. Die Störungen von Weihnachtsgottesdiensten durch Applaus, Protestaktionen oder gerufene Parolen waren Teil dieser Methode. Flashmobs vor dem Münster oder Demonstrationen durch die Freiburger Innenstadt besetzten den Raum optisch und akustisch. Den Anhängern des Domkapellmeisters kam überdies die menschliche Anthropologie zu Hilfe: In einem konstruierten Kampf „groß gegen klein“, „mächtig gegen ohnmächtig“ fliegen natürlich immer den vermeintlichen Underdogs die Herzen zu. Dass wir uns nicht missverstehen: Emotionale Kommunikation ist ein zentraler und absolut legitimer Weg im Meinungsstreit. Kein Wahlkampf, keine gesellschaftliche Diskussion kann darauf verzichten. Doch ein Arbeitgeber sollte, ja muss sogar im Zuge einer Kündigung
Deshalb nochmal zu den Fakten: Ein leitender Mitarbeiter der Dommusik wurde gekündigt. Dafür hatte der Domfabrikfonds gute Gründe. Eine Kündigung geht zunächst nur den Dienstgeber und den Mitarbeiter etwas an. Vielmehr darf ein Arbeitgeber die Gründe für eine Kündigung auch nicht auf eigene Initiative etwa gegenüber Medien benennen.Das sind die Fakten. Diese hat der Domfabrikfonds in seiner externen Kommunikation immer klar benannt. Mehr geht nicht, auch wenn im internen Austausch mit den Chören vielleicht nicht immer alles nach Plan lief. Dennoch ist so in der Öffentlichkeit eine kaum vermeidbare, kommunikative Schieflage entstanden. Der Domfabrikfonds als Träger der Dommusik stützte sich auf nüchterne, zurückhaltende Statements. Er musste medial eher reagieren, konnte seltener agieren. Eine weitere Hypothek war der Reputationsschaden aus dem Missbrauchsskandal und dessen Vertuschung. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht – wie im Fall der Freiburger Dommusik.Anhänger des gekündigten Domkapellmeisters dagegen konnten schnell auf das weite Feld der emotionalen und symbolischen Kommunikation treten. Es war also nicht genug mit allfälligen Pressemitteilungen und Durchstechereien an die Medien. Die Störungen von Weihnachtsgottesdiensten durch Applaus, Protestaktionen oder gerufene Parolen waren Teil dieser Methode. Flashmobs vor dem Münster oder Demonstrationen durch die Freiburger Innenstadt besetzten den Raum optisch und akustisch. Den Anhängern des Domkapellmeisters kam überdies die menschliche Anthropologie zu Hilfe: In einem konstruierten Kampf „groß gegen klein“, „mächtig gegen ohnmächtig“ fliegen natürlich immer den vermeintlichen Underdogs die Herzen zu. Dass wir uns nicht missverstehen: Emotionale Kommunikation ist ein zentraler und absolut legitimer Weg im Meinungsstreit. Kein Wahlkampf, keine gesellschaftliche Diskussion kann darauf verzichten. Doch ein Arbeitgeber sollte, ja muss sogar im Zuge einer Kündigung
Das sind die Fakten. Diese hat der Domfabrikfonds in seiner externen Kommunikation immer klar benannt. Mehr geht nicht, auch wenn im internen Austausch mit den Chören vielleicht nicht immer alles nach Plan lief. Dennoch ist so in der Öffentlichkeit eine kaum vermeidbare, kommunikative Schieflage entstanden. Der Domfabrikfonds als Träger der Dommusik stützte sich auf nüchterne, zurückhaltende Statements. Er musste medial eher reagieren, konnte seltener agieren. Eine weitere Hypothek war der Reputationsschaden aus dem Missbrauchsskandal und dessen Vertuschung. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht – wie im Fall der Freiburger Dommusik.Anhänger des gekündigten Domkapellmeisters dagegen konnten schnell auf das weite Feld der emotionalen und symbolischen Kommunikation treten. Es war also nicht genug mit allfälligen Pressemitteilungen und Durchstechereien an die Medien. Die Störungen von Weihnachtsgottesdiensten durch Applaus, Protestaktionen oder gerufene Parolen waren Teil dieser Methode. Flashmobs vor dem Münster oder Demonstrationen durch die Freiburger Innenstadt besetzten den Raum optisch und akustisch. Den Anhängern des Domkapellmeisters kam überdies die menschliche Anthropologie zu Hilfe: In einem konstruierten Kampf „groß gegen klein“, „mächtig gegen ohnmächtig“ fliegen natürlich immer den vermeintlichen Underdogs die Herzen zu. Dass wir uns nicht missverstehen: Emotionale Kommunikation ist ein zentraler und absolut legitimer Weg im Meinungsstreit. Kein Wahlkampf, keine gesellschaftliche Diskussion kann darauf verzichten. Doch ein Arbeitgeber sollte, ja muss sogar im Zuge einer Kündigung
Anhänger des gekündigten Domkapellmeisters dagegen konnten schnell auf das weite Feld der emotionalen und symbolischen Kommunikation treten. Es war also nicht genug mit allfälligen Pressemitteilungen und Durchstechereien an die Medien. Die Störungen von Weihnachtsgottesdiensten durch Applaus, Protestaktionen oder gerufene Parolen waren Teil dieser Methode. Flashmobs vor dem Münster oder Demonstrationen durch die Freiburger Innenstadt besetzten den Raum optisch und akustisch. Den Anhängern des Domkapellmeisters kam überdies die menschliche Anthropologie zu Hilfe: In einem konstruierten Kampf „groß gegen klein“, „mächtig gegen ohnmächtig“ fliegen natürlich immer den vermeintlichen Underdogs die Herzen zu. Dass wir uns nicht missverstehen: Emotionale Kommunikation ist ein zentraler und absolut legitimer Weg im Meinungsstreit. Kein Wahlkampf, keine gesellschaftliche Diskussion kann darauf verzichten. Doch ein Arbeitgeber sollte, ja muss sogar im Zuge einer Kündigung
Dass wir uns nicht missverstehen: Emotionale Kommunikation ist ein zentraler und absolut legitimer Weg im Meinungsstreit. Kein Wahlkampf, keine gesellschaftliche Diskussion kann darauf verzichten. Doch ein Arbeitgeber sollte, ja muss sogar im Zuge einer Kündigung nüchtern und sachlich bleiben. Zudem hat emotionale Kommunikation einen Nachteil: Sie macht sich gerne selbstständig und lässt sich am Ende nur schwer einfangen. Verrohung des Diskurses ist die Folge, wenn Fakten den Emotionen weichen. Diese Verrohung beobachten wir seit Jahren in der ganzen Gesellschaft. Davon sollte sich Kirche unterscheiden – und alle, die der Kirche etwas Gutes wollen. Auch musikalisch.