KryptowährungMillionen-Müll

Man sollte immer zweimal hinschauen, was man wegwirft. Diese Lektion musste ein Mann aus Wales auf die harte Tour lernen – über zehn Jahre lang versuchte er verzweifelt, eine weggeworfene Festplatte wieder zu beschaffen. Eigenhändig wollte er die Mülldeponie durchsuchen, jetzt wurde ihm das gerichtlich verboten. Der Grund für den Sucheifer lässt sich recht genau beziffern: Auf der Festplatte befinden sich noch Anteile der spekulativen Kryptowährung Bitcoin, die heute etwa 750 Millionen Euro wert wären.

Kann es ein besseres Bild für den Zustand des Krypto-Finanzmarktes geben als eine alte Festplatte, die irgendwo auf dem Schrott vor sich hinrostet, während solche unvorstellbaren Geldsummen in ihr „heranwachsen“? Zum einen zeigt es die überhitzte Spekulationsblase um Kryptowährungen, die quasi aus dem Nichts Geld erschaffen will – das aber ja so lange fiktiv bleibt, bis man es einlöst. Zum anderen zeigt sie, wie flüchtig diese Reichtümer sind, wenn man den Zugang zu ihnen einmal verloren hat. „Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören“, rät Jesus im Matthäusevangelium. Heute könnte man die Liste auch um Datendiebe und Computerviren ergänzen.

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