Einstimmung zum Thema BetenBegrüßung

Gott hört zu – ob in der Kirche, am Esstisch oder im Straßenverkehr. (Foto: Theo Barth/KNA)
Gott hört zu – ob in der Kirche, am Esstisch oder im Straßenverkehr. (Foto: Theo Barth/KNA)

Hände falten, Augen schließen und drauflosreden. Manchen Menschen fällt beten so leicht. Andere tun sich schwerer damit, vielleicht auch wegen Fragen und Zweifel, die sich im Hinterkopf zu Wort melden. Darf ich mit Gott, dem Schöpfer des Universums, sprechen wie mit einem Menschen? Darf ich mich verhaspeln, ins Stocken kommen, mich wiederholen oder soll ich lieber auf überlieferte Formulierungen zurückgreifen? Kann ich Gott überhaupt etwas sagen, das er noch nicht weiß? Oder geht es beim Gebet „nur“ darum, meine eigenen Gedanken zu ordnen und vielleicht eine neue Perspektive auf mein Leben zu bekommen? Muss jedes Gebet versöhnlich im Danken enden oder kann man auch bei Wut, Angst oder Enttäuschung stehen bleiben, wenn das in dem Moment mehr der gefühlten Lebenswirklichkeit entspricht? Und kann auch Schweigen ein Gebet sein? Das sind Fragen, wie sie Schulkinder im Religionsunterricht stellen könnten, doch für viele Menschen bleiben sie ein ganzes Glaubensleben lang präsent. Wie geht man mit inneren Zweifeln um, und wie findet man unter verschiedenen Gebetstraditionen die eine, die sich für einen selbst richtig anfühlt? Wie kann man das Beten (neu) lernen?

Dieser Frage gehen wir in der Februar-Ausgabe von weit! nach. Den Anfang macht Heike Helmchen-Menke, die CIG-Expertin für Elementarpädagogik. Sie wertet verschiedene Studien aus, um einen Überblick zu bekommen, wie Kinder heute ans Beten herangeführt werden und welchen Einfluss schon kleine Gesten auf den erwachenden Glauben haben können (S. 3–5). In unserem Interview gibt der Jesuitenpater James Martin Ratschläge, wie das Gespräch mit Gott gelingen kann – und wie wir lernen können, ihm auch zuzuhören (S. 8–9). Am Ende stehen persönliche Erfahrungen mit dem Beten sowie eine Auswahl Ihrer zahlreichen, oft berührenden, Zuschriften (S. 12). Vielen Dank dafür!

 

Zum Titelmotiv: Ein Würfel aus Holz, auf jeder Seite steht ein kurzes Gebet zum Vorlesen und Nachdenken. Mit solchen Gebetswürfeln können Schulkinder ans Beten herangeführt werden. Für manche ist es vielleicht sogar der erste Berührungspunkt damit. Aber lernt man mit den zufällig ausgewürfelten, kunstvoll vorformulierten Sätzen tatsächlich, was es heißt, zu Gott zu sprechen – oder führen sie vielleicht auf eine falsche Fährte? In der Redaktion haben wir eine Weile über das Titelbild dieser zweiten weit!-Ausgabe diskutiert. Und die Diskussion soll hier im Heft weitergehen: Wie kann man Beten lernen? Und ist man je fertig damit?

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