Die Zahl der Christen, die weltweit unter Verfolgung leiden, hat laut einer neuen Studie erneut zugenommen. Das den Freikirchen nahestehende Hilfswerk Open Doors nennt in seinem Jahresbericht für 2024 die Zahl von 380 Millionen Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt oder in hohem Maße diskriminiert gewesen seien. Im Jahr zuvor hatte man von 365 Millionen Betroffenen gesprochen. Die gefährlichsten Länder für Christen sind nach wie vor Nordkorea, gefolgt von Somalia, dem Jemen, Libyen, Sudan, Eritrea und Nigeria.
Zu Zurückhaltung mit dem Begriff „Verfolgung“ rief indes der Augsburger Bischof Bertram Meier, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, auf. Gerade in Nigeria, das er soeben besucht hat, könne man nicht von systematischer Verfolgung von Christinnen und Christen sprechen. „Weil Religion leichter fassbar ist, werden Entwicklungen auf religiöse Spannungen zurückgeführt. Dem ist aber nicht so“, sagte Meier der Katholischen Nachrichten-Agentur. „Die ganze Gemengelage ist so komplex, dass wir uns vor holzschnittartigen Analysen hüten müssen.“