ihre postLeserbriefe

Hintergründe

Zum Zeitgang „In schwierigen Zeiten rücken wir zusammen“ (CIG Nr. 4, S. 3)

Der Artikel ist grundsätzlich sehr zu begrüßen. Etwas kritisch sehe ich es jedoch, aus dem absolut verwerflichen Anschlag von Magdeburg auf die Zuwanderung generell zu schließen. Wenn ein einzelner Mensch einen Fehler begeht, sollte dies nicht auf die gesamte Gesellschaft umgelegt werden.

Franz Abbrederis, Rankweil/Österreich

 

Reiner Haseloff ist nicht allein Ministerpräsident seines Landes. Er ist auch – und wesentlich länger – CDU-Politiker. Dieser bekommt nun vier Wochen, bevor die Deutschen über einen neuen Bundestag entscheiden, an prominenter Stelle eine Seite für einen parteipolitisch gefärbten Beitrag. Warum das? Die Kernaussage des Artikels ist keineswegs eine versöhnliche, wie es die Überschrift nahelegt. Zur Erinnerung: Der Attentäter von Magdeburg war ein augenscheinlich gut integrierter, aber psychisch auffälliger Islamfeind und AfD-Anhänger. Haseloff blendet diesen Hintergrund aus.

Matthias Lang, Rednitzhembach

 

Raum für Stille

Zum Beitrag „Das kurze Wort Gottes“ (CIG Nr. 4, S. 6)

Ich danke Pfarrer Evers für den Artikel. Er bezieht das Wort der Bibel, der Liturgie und des Gebetes ein und plädiert für eine „stärkere Betonung unserer jüdischen Wurzeln in der Liturgie“, indem wir den Worten der Tora mit gleicher Ehrfurcht begegnen wie denen des Evangeliums. Zu dem „Liebesbeweis zum Judentum“ gehört meiner Meinung auch, in das Kanongebet unserer Liturgie zum Beispiel Abraham, Moses, Ruth und Namen anderer Prophetinnen und Propheten aufzunehmen und uns mit ihnen die Wurzeln unseres christlichen Glaubens bewusst zu machen.

Erich Jais (online)

 

Danke für diesen wieder gelungenen Impuls. Gott hat sein Wort kurz gemacht – vielleicht, damit auch noch etwas Stille-Zeit bleibt. Es stört mich, dass ich so oft erlebe, dass der Priester nach der Predigt zum Priestersitz zurückkehrt und, kaum angekommen, mit den Worten „Ich glaube an Gott“ das Apostolische Glaubensbekenntnis beginnt. Überhaupt fehlt unserem Gottesdienst die Stille, das „Zur Ruhe kommen“. Wie heißt es im Text so treffend: „Stille Fehlanzeige. Weniger wäre hier eindeutig mehr.“

Dr. Wolfram Strack, Amberg

 

Nur Theorie?

Zum Artikel „Gleich und doch nicht“ (CIG Nr. 4, S. 5)

Als evangelischer Pfarrer und emeritierter Professor für Historische Theologie freue ich mich besonders, dass Frau Jantzen ein „heißes Eisen“ in der Theologie angefasst hat: die Realgeschichte in den Geschichten der Evangelien. Mit ihrer Darstellung macht sie es den Menschen von heute leichter, die eigentliche Botschaft hinter den Bildern zu erkennen. Und das hat dann Folgen auch für die Entwicklung der ersten kleinen christlichen Gemeinden bis hin zur Kirche von heute und den Grundsätzen, wie wir sie als zentrales Dogma im ökumenischen Bekenntnis von Nizäa bekennen.

Prof. em. Karl-Heinz Kuhlmann, Bohmte

 

Ich empfinde großen Respekt für all die Frauen, welche sich bemühen, die Wahrheit über die Berufung der Frau herauszuarbeiten und die Hoffnung nicht aufgeben, dass der männliche Klerikalismus der katholischen Kirche sich wandelt. Ihre Geistlichkeit ist bestaunenswert! Gibt es glaubwürdige Hoffnungszeichen, dass sich Wandlung in der Kirche nicht „nur“ in der Messe vollzieht?

Reinhard Grave, Belm

 

Es ist schon eigenartig: Je mehr Maria den Status einer „Göttin“ bekam, desto mehr wurden die realen Frauen verachtet. Überhöhung und Abwertung gingen Hand in Hand. Es war damals bei Paulus sicher von der kulturellen Prägung her schwierig, durchzusetzen, was er theoretisch von Jesus her lehrte: „Ihr alle seid einer in Christus!“ Aber im 21. Jahrhundert sollte es doch bald möglich sein, Frauen und Männer den gleichen Zugang zu Diensten und Ämtern zu geben.

Bernhard Frey, Karlsruhe

 

Eine Antwort

Zum Artikel „Gott ist in unserem Wohlwollen“ (CIG Nr. 4, S. 4)

Es ist mutig und notwendig, daran zu erinnern, dass Flüchtlinge unserer Gesellschaft nicht schaden, sondern uns kulturell und spirituell bereichern. Ein „Herz für Flüchtlinge“ ist eine beherzte Antwort auf Anfeindung und Ausgrenzung.

Dr. Klaus Beurle, Würzburg

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