RusslandKriegskreuze

Wie eng die Verstrickung von Politik und orthodoxer Kirche in Putins Russland ist, zeigte sich zuletzt wieder, als der Präsident beim Moskauer Patriarchen Kyrill I. gesegnete Brustkreuze und Ikonen für die russischen Streitkräfte in der Ukraine „bestellte“. Insgesamt neun ausgewählte Befehlshaber sollen mit Brustkreuzen ausgestattet werden, auf denen der heilige Großfürst Wladimir abgebildet ist. In einem vom Patriarchat veröffentlichten Video lobt Kyrill die Wahl des Motivs, denn der Heilige habe „mit dem Schwert in der Hand unser Vaterland verteidigt“. Nach der Segnung ist zu sehen, wie sich Kremlchef und Patriarch umarmen und auf die Wange küssen.

Als wichtigster geistlicher Verbündeter Putins sorgt Kyrill seit Jahren dafür, seine Kirche „auf Linie“ zu halten. Priester, die sich gegen den Krieg aussprechen, werden aus ihren Ämtern entfernt. Russischen Soldaten verspricht er Sünden- erlass, wenn sie im Kampf fallen. Anders als zu Anfang der Invasion hat der Patriarch in diesem Jahr auch nicht zu einer Feuerpause zum orthodoxen Weihnachtsfest im Januar aufgerufen. Während russische Christen die Geburt Christi feierten, wurde an der Front weiter geschossen – mit Segen der Kirche.

Anzeige: In Gottes Hand. Glaube in Krankheit und Leid - Erfahrungen eines Krankenhauspfarrers. Von Ulrich Lüke

Christ in der Gegenwart im Abo

Unsere Wochenzeitschrift bietet Ihnen Nachrichten und Berichte über aktuelle Ereignisse aus christlicher Perspektive, Analysen geistiger, politischer und religiöser Entwicklungen sowie Anregungen für ein modernes christliches Leben.

Zum Kennenlernen: 4 Wochen gratis

Jetzt gratis testen