Dank ihrer hohen Kompetenz in Spiritualität und seelsorgerlicher Begleitung sollen Orden in einer zunehmend säkulareren Welt „spirituelle Oasen“ schaffen. Das war der Tenor einer internationalen Tagung im schweizerischen Luzern.
Vehement wurde dabei einer „Klosteruntergangsstimmung“ widersprochen. Im Verlauf der Kirchengeschichte hätten Orden und Gemeinschaften immer wieder Höhen und Tiefen erlebt. Zudem lebe die katholische Kirche je nach geografischem und kulturellem Umfeld in einer großen Ungleichzeitigkeit. Während sich im Westen die Säkularisierung ausbreite, würden im Globalen Süden Orden und Kongregationen stark anwachsen. Doch auch die Klöster und Gemeinschaften in Europa dürften sich als Träger bedeutender Traditionen und gesellschaftlicher Innovationen verstehen.
Christian Bauer, Professor für Pastoraltheologie in Münster, gab in seinem Vortrag den Rat: Statt ihr Angebot aufgrund der finanziellen und personellen Situation anzupassen, könnten sich Kirchen und Klöster fragen, welche Präsenz sie künftig an einem Ort zeigen wollen und wie diese Form mithilfe Dritter entwickelt werden kann.