Am vergangenen Dienstag wehten die Flaggen in Deutschland auf Halbmast. Grund war der Trauerstaatsakt für den verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler. Ein solches Gedenken sollte man nicht als Pflichtübung oder als bloße Äußerlichkeit abtun. Ich habe den Staatsakt zum Anlass genommen, mich noch einmal mit dem Menschen Horst Köhler und seinen Überzeugungen zu beschäftigen. Vor allem für Afrika schlug sein Herz, das heißt für die Verantwortung der Weltgemeinschaft für diesen Kontinent.
Und: Horst Köhler betonte immer wieder, dass es sein Glaube war, der ihn zum politischen Handeln trieb. „Das Christsein gibt mir Verwurzelung, Werte und lehrt mich vor allem Demut“, sagte er einmal. „Ich weiß, dass ich nicht auf alles letzte Antworten habe. Der Glaube an Gott gibt mir aber Grundzuversicht.“ Auf dieser Fährte habe ich Meldungen gesammelt, die optimistisch stimmen – oder wenigstens einen Hoffnungsfunken beinhalten.
1 | So will etwa das vatikanische Presseamt die Sorgen um den Gesundheitszustand des Papstes zerstreuen. Franziskus atme selbstständig und könne aufstehen. Die Untersuchungen seines Herzens hätten keine Auffälligkeiten gezeigt. Dennoch sind seine Termine zunächst bis zu diesem Sonntag abgesagt worden .
2 | Das Projekt „Frauen, die Mut machen“ erhält den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Damit gibt der Caritasverband Minden Frauen eine Stimme, die allein nach Deutschland geflohen sind.
3 | Zum zweiten Mal binnen sechs Monaten hat das Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Gespräche im Vatikan geführt. Man habe Kontakte auf- und ausgebaut, hieß es.
4 | Beim Gedenken für die Anschlagsopfer im österreichischen Villach rief der katholische Bischof von Gurk, Josef Marketz, dazu auf, sich „die Herzen und die Hoffnung ... nicht vom Hass vergiften“ zu lassen. Tage zuvor hatte ein syrischer Asylberechtigter mit einem Messer auf Passanten eingestochen und einen 14-Jährigen getötet. Die Ermittler stuften den 23 Jahre alten Täter als Islamisten ein.
5 | Im Alter von 98 Jahren ist Marian Turski gestorben. Der Holocaust-Überlebende war ein unermüdlicher und angesehener Zeitzeuge, der oft die Begegnung mit jungen Menschen suchte. Dabei vermochte er es, so zu sprechen, dass seine Worte lange nachhallten. So bleibt seine Rede zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz im Jahr 2020 im Gedächtnis. Damals erinnerte Turski daran, dass „Auschwitz nicht vom Himmel gefallen ist“. An die jungen Menschen appellierte er mit einem viel beachteten elften Gebot: „Du sollst nicht gleichgültig sein!“
6 | Noch bis Ende März können Beiträge zu Themen der Weltsynode eingereicht werden. Daran erinnerte Kurienkardinal Mario Grech bei einem Treffen der Leiter der zehn Studiengruppen. Papst Franziskus hatte vor einem Jahr zehn Themenkomplexe aus der Synodenversammlung ausgekoppelt, um sie in Studiengruppen von Experten behandeln zu lassen, weil dafür im Plenum nicht genug Zeit sei. Darunter ist unter anderem die Frage nach dem Diakonat der Frau. Das Synodensekretariat ist erreichbar unter: synodus@synod.va
7 | Kurienkardinal Michael Czerny hat einen Besuch im Libanon begonnen. Es sei „ein Land voller Herausforderungen, aber auch ein Land der Hoffnung. Ich möchte den Menschen vor Ort zeigen, dass sie nicht vergessen sind.“