Jesu Zusage
Zum Religiösen Leitartikel „Ein Sprungbrett“ (CIG Nr. 7, S. 1)
Armut und Not sind für Jesus nicht in erster Linie Sprungbretter ins Reich Gottes – sondern Anlässe, sich dem Menschen zuzuwenden und Gottes Nähe zuzusagen. Es geht Jesus nach meinem Verständnis auch nicht um eine verborgene Seligkeit der Armut, die freizulegen wäre. Menschen in ihrer Not müssen nicht offen sein für das Reich Gottes. Selig nennt sie Jesus, weil er ihnen Gottes Nähe zusagt. Jesus sagt: Ihr gehört dazu. Zum Reich Gottes. Gott bekennt sich zu euch. Kein Aber. Aufrichtende Zusage.
Wolfgang v. Wartenberg, Stuttgart
Verwurzelt
Zum Beitrag „Zeugen des Scheiterns“ in der Reihe „Gotteswort, weiblich“ (CIG Nr. 7., S. 5)
Vielen Dank an Annette Jantzen für diese Gedanken. Ich ergänze sie mit einem Lied, das wir schon auf einem Kirchentag gesungen haben und das für mich heute noch immer aktuell ist:
Wenn ihr sagt: „Vertrauet keinem“, lasst uns doch vertrau’n, / nur Vertrauen wird Frieden zwischen Menschen bau’n! / Vertrauen ist wie Wasser, das sich bewegt, das Schmutz auflöst und Schiffe trägt. / Vertrauen ist wie Wasser, das Steine höhlt, sich Wege bahnt und Leben gibt. / Vertrauen ist wie Wasser, das wachsen lässt, das Kraft beweist und Hoffnung schenkt.
Eberhart Köhler, Böhlen
Wenn wir nicht scheitern wollen, müssen wir tief in unserem Lebensgrund verwurzelt sein. Trügerische Sicherheiten führen in den Abgrund. Allein das Vertrauen in göttliche Weisungen bewahrt uns vor Irrwegen.
Klaus Beurle, Würzburg
Besonnen
Zum Artikel „Fünf Argumente für den Lebensschutz“ (CIG Nr. 6, S. 6)
Der lesenswerte Artikel beleuchtet die Kritikpunkte an den Plänen zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs auf eine vernünftige Weise, was mich dankbar macht. Ein Argument fehlt aber: Warum fördert ausgerechnet die „Krone der Schöpfung“ den Abbruch ihrer eigenen Reproduktion?
Norbert M. Berg (online)
Es tut gut, in der Diskussion um den Paragraphen 218 StGB, die längst zu einer ideologischen Schlacht geworden ist, besonnene Stimmen zu hören.
Gregor Müller, Nordheim
Vielen Dank für diese kompetenten Argumente zum Lebensschutz. Ich bin froh, dass eine Änderung des Paragrafen 218 vorerst abgewendet werden konnte, weil sich der Bundestag aufgelöst hat.
Dr. Klaus Pohl, Bingen am Rhein
KGB-Kollegen
Zum Beitrag „Kriegskreuze“ (CIG Nr. 6, S. 2)
Zum Verständnis der innigen Beziehung zwischen dem russischen Patriarchen Kyrill und Wladimir Putin dürfte auch die KGB-Vergangenheit des „frommen“ Kirchenoberhaupts von Interesse sein. Das macht vielleicht eher verständlich, warum der Patriarch so uneingeschränkt Putin-konform auftritt, ohne Rücksicht auf die Botschaft Jesu.
Josef Croonenbroeck , Münster
Vertraut werden
Zur Leserbriefdiskussion im Nachgang zur Beilage „Beten lernen“ (u.a. in CIG Nr. 6, S. 8)
Gott möchte Beziehung zu jedem Einzelnen von uns. Wenn Sie Ihr Gegenüber wirklich kennenlernen wollen, müssen Sie es an Ihrem Innenleben teilhaben lassen und umgekehrt. So werden Sie sich von Ihrem Gegenüber nicht nur ein Bild (das wäre Schubladendenken), sondern viele Bilder machen.
Gott möchte so einen Weg des Vertrautwerdens mit uns gehen. Dann können wir zwar nicht voraussehen, wie er handelt (das kann ich bei meinem Freund/meiner Freundin auch nicht). Aber ich kann gewiss sein, dass er zu mir steht, mir Netzwerke baut, mir auf seine Art und Weise hilft ... Gott macht mir jeden Tag Geschenke, sodass ich sehen lernen kann, dass er es gut mit mir meint. Er zeigt mir verschiedene Sichtweisen oder Lösungsmöglichkeiten; oder er macht mir Mut, standhaft zu bleiben. Und so kann ich in seiner Gegenwart Heilung erfahren. Gott führt mich immer weiter ins Geheimnis des Seindürfens und Geborgensein. Beten ist bitten und danken, sehen und hören, kapieren und staunen dürfen.
Beate Schinke, Karlsruhe