Kelly, Maite
Wolffsohn, Michael
Historiker und Publizist
Frings, Thomas
Wehrmann, Ilse
Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin
Krumeich, Gerd
Historiker
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Vor gut drei Jahrzehnten habe ich in Freiburg im Breisgau – das gehörte einmal als „Schwanz- feder des Kaiseradlers“ zu Vorderösterreich – mit dem Theologiestudium angefangen. Ich wollte ganz eintauchen in die akademische Welt, meinen Glauben noch stärker mit der Vernunft durchdringen. Fides quaerens intellectum. Biblisch paraphrasiert: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt!“ (1 Petr 3,15).
Im „anderen“ Freiburg – im schweizerischen Üechtland – hörte zur selben Zeit ein großer Theologe zwar nicht mit der Theologie auf. Sie sollte auch weiterhin seine große Stärke und Leidenschaft bleiben. Aber seine universitäre Forschung und Lehre wurden doch unterbrochen. Der damals schon international bekannte und geschätzte Dominikaner Christoph Schönborn ließ sich rufen und neu in den Dienst seiner Kirche nehmen. Im Alter von 46 Jahren wechselte der Professor nach Wien und wurde zum Pastor, genauer: zunächst zum Weihbischof (vgl. S. 3). Wie gern oder ungern er diesen Schritt vollzog, sei einmal dahingestellt. Fest steht, dass mit diesem Wechsel eine der größten kirchlichen „Karrieren“ unserer Zeit begann. Christoph Schönborn erwies sich als der richtige Mann am richtigen Ort zur richtigen Zeit. In den vergangenen 30 Jahren wurde er zu einer der prägenden Figuren in der Kirche, weit über Österreich hinaus.
Wenn er jetzt zu seinem 80. Geburtstag „geht“ – freilich geht so einer wie er niemals ganz –, ist das eine Zäsur, das Ende einer Ära. Und definitiv ein passender Anlass, dass CHRIST IN DER GEGENWART ihm einen Sonderdruck widmet. Namhafte Autorinnen und Autoren zeichnen auf den folgenden Seiten Schönborns Weg nach und beleuchten je spezielle Aspekte seines Wirkens.
Ich bin sicher, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit diesem Sonderheft ebenso viel Freude haben werden wie wir in den vergangenen Wochen bei seiner Erstellung. Der Respekt, die Sympathie, das Wohlwollen, das alle Beiträgerinnen und Beiträger dem Kardinal entgegenbringen, hat uns beeindruckt. Zugleich haben wir aus den Artikeln einiges Neue gelernt, etwa über das große weltkirchliche Wirken des Kardinals (vgl. S. 10), über sein ökumenisches Engagement (vgl. S. 14) und über sein Herzensanliegen: die Evangelisierung (vgl. S. 16).
Viele der Autorinnen und Autoren dieses Sonderdrucks sind übrigens immer wieder in unserer Wochenzeitschrift vertreten. Insofern ist dieses besondere Magazin auch eine Gelegenheit, CHRIST IN DER GEGENWART kennenzulernen – vielleicht ja sogar mit einem kostenlosen Probeabo? Herzliche Einladung!
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