CHRIST IN DER GEGENWART Thema: Im Glauben älter werden

Im Glauben älter werdenCiG-Thema

Inhalt
1. Auflage 2023
Bestellnummer: Z040054
Erscheinungstermin PDF: 2023
Bestellnummer PDF: D101591

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Im Juli feierte Papst Franziskus im Petersdom eine Messe zum Welttag der Großeltern und Senioren. Während der Feier entstand ein eindrucksvolles Foto: Der Papst segnet eine Besucherin, er legt ihr die rechte Hand auf die Stirn, während seine Linke ihre Hand umschließt. Beide, der Segnende und die Segenempfangende, sitzen im Rollstuhl, wurden von hilfsbereiten Händen in diese Position geschoben und begegnen sich so tatsächlich auf Augenhöhe. Und gerade weil diese beiden alten Menschen ihre körperliche Schwäche so offen zeigen, strahlt das Bild eine ganz besondere Stärke aus.

Das Lexikon für Theologie und Kirche spricht von einer eigenen „Kompetenz des Alters“. Das ist eine Vorstellung, die in einer auf Jugend und Gesundheit zugeschnittenen Gesellschaft fremd wirken mag. In unserem Sonderdruck wollen wir dieser Kompetenz nachspüren und aus ganz unterschiedlichen Perspektiven fragen, was es heißt, im Glauben älter zu werden. Hat sich das Christentum jahrzehntelang als festes Fundament erwiesen oder ergeben sich im Alter ganz neue Fragen, Sorgen und sogar Zweifel an lieb gewonnenen Glaubensbildern? Wie klingt das Versprechen vom ewigen Himmelreich, wenn man bereits ein ganzes langes irdisches Leben mit allen Höhen und Tiefen durchlebt hat?

In insgesamt 14 Beiträgen finden unsere Autorinnen und Autoren darauf verschiedene Antworten. Manche nehmen eigene runde Geburtstage zum Anlass, um auf ihr Leben zurückzublicken und darüber zu reflektieren, was am Ende Bestand hat. Warum hütet man manche Erinnerungen wie einen Schatz, während anderes, das einst so wichtig schien, keine Rolle mehr spielt? Und wie ist es mit dem Blick nach vorne? Der Religionspädagoge Albert Biesinger schreibt von einem „Sog ins Licht“, den er mit 75 Jahren spürt. Auch in Märchen und Sagen – und in den Geschichten der Bibel – hat hohes Alter eine mystische Komponente. Wer in einem langen Leben vieles erlebt hat, gilt als Quelle der Weisheit, eine Stufe näher am göttlichen Geheimnis als die jungen Menschen, die noch voll in den Mechanismen und Arbeitsabläufen der Welt stecken. Die Medizinjournalistin Martina Lenzen-Schulte hat einen wissenschaftlicheren Zugang zum Thema. Sie untersucht, welche Auswirkung der Glaube auf die Lebenserwartung hat. Bleibt man länger gesund und zufrieden, wenn man sich auch in diesem neuen Lebensabschnitt von Gott geliebt und begleitet fühlt?

Gleichzeitig kann es im Alter zu ganz eigenen Konflikten kommen. Die Theologin und langjährige CIG-Autorin Heike Helmchen-Menke beschreibt, welche neuen Probleme es zwischen den Generationen geben kann. In ihren Beiträgen berichtet sie von jungen Erwachsenen, die den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen haben, obwohl sich womöglich beide Seiten nach Versöhnung sehnen. Und sie beschreibt, wie Großeltern den Enkeln von ihrem Glauben und religiösen Traditionen erzählen können, ohne dass es zu Streit mit den Eltern kommt, die vielleicht ganz andere spirituelle Vorstellungen haben. Die große Rückmeldung, die wir gerade zu diesen Texten bekommen haben, hat uns überzeugt, diesen Sonderdruck zu konzipieren. Wir wünschen eine bereichernde Lektüre.

Simon Lukas und die ganze Redaktion von CHRIST IN DER GEGENWART

Über dieses Paket

Zeitgänge

  • Plus 29/2021 S. 3

    Religiöse ErziehungEngagement ohne Einmischung

    Schon bei der Erziehung allgemein gehen die Ansichten von Eltern und Großeltern oft weit auseinander. Besonders heikel und konfliktträchtig ist dabei die Frage der Weitergabe des Glaubens. Welche eigenen Akzente sollen Großeltern setzen? Welche Bedeutung können sie für die religiöse Entwicklung ihrer Enkel haben?

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