Die stille Heldin Margarete Sommer
Erinnerung an die Judenretterin Margarete Sommer und ihr Hilfswerk.
Wer auch nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“. Das sagt der Talmud, das Werk zur Auslegung der jüdischen Thora, also der fünf Bücher Mose und ihrer Regeln für das tägliche Leben. Der Staat Israel ehrt in dieser Sicht Menschen als „Gerechte der Völker“, die während der Nazi-Diktatur mit großem persönlichem Risiko und unter Lebensgefahr Juden schützten oder in Sicherheit brachten. Es galt, den Verfolgten zur Ausreise ins sichere Exil zu helfen und sie vor Deportation in Konzentrationslager und vor der geplanten Vernichtung zu bewahren. Etwa 25 000 Menschen, darunter auch 530 Deutsche, erhielten diesen seltenen Ehrentitel. 530 von rund siebzig Millionen Deutschen, die vor dem „Anschluss“ Österreichs in Hitlerdeutschland lebten. Die meisten dieser Geehrten blieben bis heute unbekannt. Sie kamen aus der Sozialdemokratischen oder Kommunistischen Partei, aus der bürgerlich-demokratischen Opposition oder aus den Reihen engagierter Christen, unter ihnen die Katholikin Margarete Sommer. Sie wurde posthum 2004 als „Gerechte der Völker“ durch den damaligen Botschafter Israels in Deutschland, Mordechai Lewy, ausgezeichnet.
Eine Dozentin, die sich weigert
Margarete Sommer war 1913 eine von nur 3500 Studentinnen im deutschen Kaiserreich. Der Zugang zur Universität blieb noch um die Jahrhundertwende mit wenigen Ausnahmen Männern vorbehalten. Margarete Sommer studierte Philosophie, Nationalökonomie, Geschichte und Rechtswissenschaft in Berlin und Heidelberg und erlangte 1924 den Doktorgrad mit einer Arbeit über Strafgefangenenfürsorge. Ihr soziales Engagement war bereits in ihrer Promotion vorgezeichnet. Von 1927 an unterrichtete sie einige hundert junge Frauen im Berliner Pestalozzi-Fröbel-Haus. Diese Wohlfahrtseinrichtung arbeitete nach den Ideen der liberalen Sozialreformerin Alice Salomon. Schon damals war Margarete Sommer gut vernetzt mit dem Berliner Priester Bernhard Lichtenberg und dem Dominikanerpater Franziskus Stratmann, beide erklärte Kriegsgegner und Prediger gegen Nationalsozialismus und Antisemitismus. Bereits 1933 wurde Pater Stratmann verhaftet. Bernhard Lichtenberg wurde mehrfach von der Gestapo verhört und misshandelt. Der Dompropst protestierte öffentlich gegen den landesweiten antijüdischen Pogrom am 9. November 1938, der von den Nazis verächtlich „Reichskristallnacht“ genannt wurde. Lichtenberg mahnte in der Berliner Bischofskirche Sankt Hedwig: „Draußen brennt die Synagoge. Das ist auch ein Gotteshaus!“ Bis zu seiner Verhaftung im Oktober 1941 hielt er täglich Fürbitte für die verfolgten Juden.
Margarete Sommer wurde als Dozentin für Fragen der Sozialfürsorge 1934 mit dem NS-Gesetz „zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ konfrontiert. Sie weigerte sich, die Zwangssterilisation behinderter Menschen zu lehren, und wurde daher gezwungen, ihre Arbeit im Pestalozzi-Fröbel-Haus einzustellen und zu kündigen. Als Arbeitslose gab sie ihre Wohnung in Berlin auf und zog mit Mutter und Schwester nach Kleinmachnow am Rand der Stadt.
Das „Statistische Amt der Hauptstadt Berlin“ zählte 1933, zu Beginn der nationalsozialistischen Diktatur, 160 000 Juden. Zum Ende des Krieges lebten nur noch 5990 Juden in Berlin. Die Drangsalierung sogenannter Nichtarier hatte sofort nach der Machtübernahme durch die Nazis begonnen. In Berlin versuchten das evangelische „Büro Pfarrer Grüber“ und das katholische „Hilfswerk beim Bischöflichen Ordinariat“, den verfolgten Juden zu helfen. Die Berliner Katholiken hatten seit 1935 einen engagierten Nazi-Gegner als Oberhirten, Bischof Konrad Graf Preysing. Der lehnte im Gegensatz zum Vorsitzenden der Bischofskonferenz, dem Breslauer Kardinal Bertram, Kompromissversuche mit dem Nazi-Regime ab und forderte das Eintreten für die Menschenrechte. Offiziell sollten getaufte und in die katholische Kirche eingetretene Juden durch das „Hilfswerk“ unterstützt werden. Tatsächlich galt die Hilfe aber jedem jüdischen Bürger, der sich beim Ordinariat meldete. Als die Nazis Dompropst Lichtenberg 1941 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilten, übernahm Margarete Sommer die Leitung des „Hilfswerks“. Ging es zunächst um Wohnungs- und Arbeitssuche für die Entrechteten oder um Unterstützung bei der Emigration ins rettende Ausland, so war nach 1941 die Hauptaufgabe, jüdisches Leben zu retten.
Berichte nach Rom
Von September 1941 an war die „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ Gesetz. Alle Juden mussten in der Öffentlichkeit den sogenannten Judenstern tragen. In der Verordnung hieß es: „Der Judenstern besteht aus einem handtellergroßen, schwarz ausgezogenen Sechsstern aus gelbem Stoff mit der schwarzen Aufschrift ‚Jude‘. Er ist sichtbar auf der linken Brustseite des Kleidungsstücks fest angenäht zu tragen.“
Etwa 120 jüdische Familien wurden mit mehreren zehntausend Reichsmark vom Büro unterstützt. Genaue Zahlen sind nicht überliefert, da es natürlich keine offizielle Buchführung gab. Das „Hilfswerk“ musste sich um ganz „normale“ Aufgaben des täglichen Lebens kümmern, denn die Nazis schränkten die Bewegungsmöglichkeit von Juden auf schändliche Weise ein. So besorgte Margarete Sommer Kartoffelkarten, Essenskarten, „Berechtigungsscheine zur Besohlung von Schuhen“, zahlte Mieten, Ärzte und Zahnbehandlungen oder übernahm die Kosten von Prothesen. Als Juden später jede Erwerbsarbeit verboten wurde, sie aber auch nicht mehr auswandern durften, beschaffte das Büro für sie vor allem Lebensmittel, Bekleidung, Medikamente und Geld.
Margarete Sommer hat nach Aussagen von Zeitzeugen nie von „Widerstand“ gesprochen, sondern gesagt, dass ihre ganze Arbeit täglich die „Gegnerschaft zum NS-Regime“ beweist. Über ihre Privatadresse in Kleinmachnow bei Berlin vermittelte sie Hilfspakete von Angehörigen in das Konzentrationslager Oranienburg-Sachsenhausen. Sie schickte geheime Informationen über die Nazi-Verbrechen ins Ausland, zum Beispiel per Kurier nach Rom. Von 1941 an übermittelte sie dem Vatikan mehrere präzise Berichte über die Verfolgung der Juden, über den Zwang, den „Judenstern“ zu tragen, über die gefährdeten „jüdischen Mischlinge und Mischehen“. Sie gab erste Informationen über Deportationen und Vernichtungslager weiter. Das war in Hitlerdeutschland „Hoch- und Landesverrat“.
Tägliche Hilfe in der roten Diktatur
Es gibt, anders als bei Oskar Schindler, keine „Margarete-Sommer-Liste“ der Geretteten. Wären derlei Aufzeichnungen in die Hände der Gestapo gefallen, hätten sie das sichere Todesurteil bedeutet. Zeitzeugen nennen eine Zahl von weit über hundert betreuten oder geretteten Menschen. Einige Verfolgte überlebten in den Kellerräumen der Herz-Jesu-Kirche in Berlin-Prenzlauer Berg. In dieser Kirche hat im Januar 2004 der israelische Botschafter den Ehrentitel „Margarete Sommer?- Gerechte der Völker“ an eine Verwandte übergeben. Auch Sonja Schönerstedt war in die Herz-Jesu-Kirche gekommen. Margarete Sommer hatte die damals Siebzehnjährige 1944 in ihrer Kleinmachnower Wohnung versteckt und später geheim bei Ordensschwestern untergebracht. Eine ihrer wichtigsten Mitarbeiterinnen aber konnte Margarete Sommer nicht retten. Die jüdische Fabrikantentochter Lieselott Neumark, die sich nach dem Abitur taufen ließ, organisierte über den katholischen Sankt-Raphaels-Verein Ausreisen verfolgter Juden. Ihre eigene Flucht ins Ausland betrieb sie nicht. 1941 verbot die Gestapo den Verein. Lieselott Neumark kam mit 31 Jahren auf die Deportationsliste. Bischof Graf Preysing konnte erreichen, dass sie zunächst verschont blieb. Mit Hilfe von Margarete Sommer fand Lieselott Neumark ein Versteck bei einer Familie. Weil sie die Menschen, die ihr Unterschlupf gewährt hatten, auf Dauer nicht gefährden wollte, ging Lieselott Neumark freiwillig in die Große Hamburger Straße, wo die Gestapo ein Sammellager für Transporte von Juden in ein KZ eingerichtet hatten. Von dort ging ihr Leidensweg - vermutlich über Theresienstadt - nach Auschwitz.
Margarete Sommers Wohnort Kleinmachnow an der Grenze zum damaligen West-Berlin wurde nach Kriegsende Teil der Sowjetischen Besatzungszone. Die rote Diktatur löste die braune ab. Wieder begann Margarete Sommer, bedrängten Menschen zu helfen. Sie kümmerte sich um Nachbarn, die von der sowjetischen Besatzungsmacht und ihren deutschen Helfershelfern mit der Androhung einer Deportation nach Sibirien zu Spitzeldiensten genötigt werden sollten. Sie leistete solange Fluchthilfe nach West-Berlin, bis sie selbst gezwungen war, die inzwischen gegründete DDR buchstäblich bei Nacht und Nebel zu verlassen. Sie starb vor fünfzig Jahren, am 30. Juni 1965, in West-Berlin.
Nachtrag: Die Kleinmachnower Straße, in der Margarete Sommer wohnte und aus der sie vor den Kommunisten fliehen musste, heißt seit frühesten DDR-Zeiten Ernst-Thälmann-Straße - auch heute noch, 25 Jahre nach Ende des SED-Regimes. Sie nach der Wende umzubenennen, scheiterte. „Thälmann war in seinem politischen Wirken in erster Linie nicht Antifaschist, sondern Antidemokrat. Mit der von ihm geführten Kommunistischen Partei bemühte er sich nach Kräften, die Weimarer Republik zu zerstören und an ihrer Stelle eine kommunistische Diktatur nach sowjetischem Vorbild zu errichten“, urteilt der Leiter des „Forschungsverbunds SED-Staat“ an der Freien Universität Berlin, Klaus Schröder. Ernst Thälmann forderte 1931: „Man kann den Kapitalismus nicht schlagen, ohne die Sozialdemokratie zu vernichten.“ Nahezu alle Schulkinder waren zu DDR-Zeiten „Thälmann-Pioniere“. Er sollte ihr kommunistisches Vorbild sein. Im vergangenen Jahr wurde durch die „Aktion Stolpersteine“ und die evangelische Auferstehungs-Kirchengemeinde an einer Straßenecke in Kleinmachnow ein Denkmal „Für die stillen Helden“ eingeweiht. Keine Wohnadresse, nur ein kleines Schild: Margarete-Sommer-Platz.
In der Thora heißt es: Auf drei Dingen beruht die Welt, auf Recht, auf Wahrheit und auf Frieden.
Beschützer der Reisenden:
Peter Paul Cahensly
Vor 150 Jahren sank im Atlantik der Dreimaster „William Nelson“. Mit dieser Schiffskatastrophe begann die katholische Auswande-rerfürsorge. Der Kaufmann Peter Paul Cahensly gründete den Raphaelsverein, der sich seitdem um Auswanderer kümmert.
Die Dramen auf den Flüchtlingsbooten, die sich seit einigen Jahren auf dem Mittelmeer und im Indischen Ozean häufen, erinnern in Vielem an die Tragödien, die sich während der Massenauswanderung im 19.?Jahrhundert von Europa nach Amerika zugetragen haben. Vor 150?Jahren kam es auf der „William Nelson“ zum schlimmsten Unglück auf einem Auswanderungsschiff, es war der Beginn eines Umdenkens in Bezug auf die Auswandererfürsorge in der Kirche und in der Gesellschaft.
Am 26. Juni 1865 war auf dem Atlantik nach einem Brand der Dreimaster „William Nelson“ gesunken. Nach einer Reihe von Todesfällen wegen der schlechten Ernährung und der mangelnden hygienischen Bedingungen hatte der Kapitän, der fürchtete, dass es zu einer Epidemie kommen könnte, die Passagierdecks ausräuchern lassen, eine damals übliche Hygienemaßnahme. Infolge einer Unvorsichtigkeit fing das Schiff Feuer, das sehr schnell um sich griff. 438 Menschen kamen in den Fluten oder im Feuer ums Leben, nur knapp hundert konnten sich in Rettungsboote oder durch das Klammern an Wrackteile retten. Die wenigen Geretteten wurden nach Le Havre in Frankreich gebracht. Dort klagten sie über schlechte Behandlung und Schläge, eine Besatzung, die kein Deutsch sprach, unzureichende Ernährung sowie über Verletzungen des sittlichen Gefühls. Die Schlafstätten waren ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht zugewiesen worden.
In Le Havre wirkte damals auch ein junger Kaufmann aus Limburg an der Lahn: Peter Paul Cahensly. Er lebte in Le Havre in der Gemeinschaft der Vinzenzbrüder, die sich im Geiste des heiligen Vinzenz um Hilfesuchende kümmerten. Cahensly hörte sich die Schilderungen der in Le Havre angekommenen Überlebenden an und machte sich zum Anwalt der Auswanderer. Er forderte nicht nur bessere materielle Bedingungen auf den Auswanderungsschiffen, die ja eigentlich Frachtschiffe für den Transport von Tabak und Baumwolle von Amerika nach Europa waren und von Europa Auswanderer als Fracht mitnahmen. Peter Paul Cahensly schockierten vor allem die psychischen und seelischen Bedingungen der Auswanderer auf den Schiffen, die auf den Unterdecks nicht nur auf Hygiene, Lebensmittel und Wasser, sondern auch auf Privatsphäre und familiären Zusammenhalt verzichten mussten. „Muss man nicht gegen diese aller Moral Hohn sprechende Menschenverpackung, ohne Unterschied der Geschlechter, mit allem Nachdruck die Stimme erheben? Wie lange soll es noch dauern, dass unsere armen Landsleute, welche von den geistigen und körperlichen Gefahren dieser neuen Verhältnisse wohl selten eine Ahnung haben, dass sie zu Tausenden jährlich um ihre höchsten sittlichen Güter betrogen werden?“
Die Raphaels-Vereine
Diese Worte richtete Peter Paul Cahensly, kaum sechs Wochen nach den dramatischen Ereignissen auf der „William Nelson“, an die Generalversammlung des Katholikentags in Trier. Die zündende Rede von Cahensly gehörte zu den Höhepunkten dieser Versammlung, sie mündete in die „Trierer Beschlüsse“, eine erste katholische Stellungnahme zu Auswandererfragen.
Cahensly gründete mit Gleichgesinnten 1868 auf dem Katholikentreffen in Bamberg das Comité zum Schutze deutscher Auswanderer und 1871 den Sankt Raphaels-Verein. Der Erzengel Raphael war der „biblische Beschützer der Reisenden und Fremden“. Cahensly gewann in Italien, das ebenfalls Millionen Menschen durch Auswanderung verloren hatte, Bischof Giovanni Battista Scalabrini von Piacenza, für seine Ideen und sicherte sich die Unterstützung durch die Päpste Leo XIII. und Pius X. Das war die Grundlage für die kirchenrechtliche Gründung von Raphaels-Vereinen auch in anderen europäischen Ländern. Auch in den Vereinigten Staaten, Nordafrika und in Australien wurden Raphaels-Vereine gegründet. So entstand binnen weniger Jahrzehnte ein internationales und eng geknüpftes Netzwerk zur Förderung und Integration von Migranten. Dennoch hatte Cahensly auch mit Widerständen zu kämpfen, nicht nur weil die Auswanderer als Verräter an der Nation galten, die eines rechtlichen Schutzes nicht wert waren.
Wichtig war Cahensly auch das „Seelenheil“, der Auswanderer in der neuen Heimat. 1887 war Cahensly erstmals nach Amerika gereist und hatte dort das Leohaus, benannt nach Papst Leo, als Zentrum der dort ankommenden deutschsprachigen Einwanderer gegründet. Immer mehr rückte die muttersprachliche Einwandererseelsorge ins Zentrum der Bemühungen des Raphaelswerks, das den Erhalt der Muttersprache auch als Grundlage für die seelsorgliche Betreuung der Auswanderer ansah. Beim Treffen des Internationalen Raphaelswerks im November 1890 in Luzern wurde ein Memorandum zum Erhalt der Muttersprachen in Amerika verfasst, das Cahensly im April 1891 Papst Leo XIII. übergab. Als der Inhalt des Memorandums bekannt wurde, gab es einen Aufschrei in der amerikanischen Presse, dem sich einige Bischöfe aus der um ihren Platz in der Gesellschaft ringenden katholischen Kirche der USA anschlossen. Denn neben bereits existierenden muttersprachlichen Pfarreien verlangte das Memorandum auch nach den Muttersprachen der Einwanderer getrennte Episkopate. Der Konflikt, der gemeinhin als Cahenslysmus bezeichnet wurde, ging bis hinein in den Senat und wurde auch in Deutschland von Kirchenkritikern ausgeschlachtet. Er wurde erst 1899 durch die Enzyklika „Testem benevolentiae nostrae“ von Leo XIII. beendet. Das Schreiben ebnete den Weg zu einer grundsätzlichen Flüchtlings-Pastoral, wie sie Papst Pius XII. in seinem Schreiben „Exsul familia“ 1952 weiterentwickelt hat.
Einsatz für gesetzliche Regelung
Dem „Sankt Raphaels-Verein zum Schutze deutscher Auswanderer“ mit Sitz in Limburg/Lahn stand Cahensly bis 1918 selbst vor, dann gab er die Leitung krankheitsbedingt an Prälat Lorenz Werthmann ab, der das Werk nach Freiburg im Breisgau überführte und in die von ihm gegründete Caritas integrierte. Bis heute kümmert sich das Raphaelswerk mit einem Netz von Beratungsstellen in Europa und Übersee um das materielle und sittliche Wohl der Auswanderer. Als langjähriger Abgeordneter des preußischen Landtages und des deutschen Reichstages war Cahensly 1897 auch an der Ausarbeitung des „Reichsgesetzes zum Schutz der deutschen Auswanderer“ federführend beteiligt. Er starb am zweiten Weihnachtstag 1923 in Koblenz.