Leserdebatte: Streitfall Kommunion

Wer kann wirklich wissen, was Jesus bei der Einsetzung der Eucharistie gemeint hat? Wenn man das Abendmahl einfach im Sinne Jesu feiern möchte und wenn man über den Sinn der Einsetzungsworte keine präzise Vorstellung hat, dann bleibt doch eine Sehnsucht nach Gemeinschaft mit ihm. Verbindet diese nicht mehr als das Kopfnicken zu einer noch so gelehrten Interpretation?

Wenn wir über den Glauben und über Eucharistie sprechen, so tut uns allen sicher gut in die Zeit des ursprünglichen Geschehens zurückzugehen. Die Kirchengeschichte ist voll von Spaltungen. Es begann schon im Kreise der Jünger der Wettstreit um die Deutungshoheit. Ginge es aber im Wesen des Christentums um Definitionen, um das Erfassen von „Glaubenswahrheiten“ so hätten
Jesus wenige Jahre wohl nicht genügt. Er hat darauf verzichtet, hat vielmehr ein starres Glaubenverständnis immer wieder kritisiert und uns letztlich mit den wenigen Gleichnissen, die wir ihm heute noch zurechnen dennoch einen guten Weg gewiesen. Wir Menschen aber verfallen damals wie heute, immer noch dem Irrglauben, das letztlich ja Unbegreiflich-Göttliche in Begrifflichkeiten und Definitionen festnageln zu können. Das Wesentliche aber, geschieht doch wohl aus dem Guten heraus, der universalen Fähigkeit zu lieben.

Jesus Christus hat sich als Opfer für unsere Sünden hinrichten lassen und uns in der Einsetzung der Eucharistie genau dies zu bedenken gegeben. So wurden wir zu Mitwissenden, zu Mittätern, im Teilen von Brot und Wein und dessen Verzehr als Einwilligung in die Akzeptanz dieses Zusammenhangs. Wer will vor dieser tiefgründigsten Bürde und gleichzeitig diesem größten Akt der Liebe zu uns Menschen noch darüber streiten, ob dies im Sinne der Transsubstantiationslehre zu verstehen sei, oder einfach als stellvertretende Handlung für das Kommende. Es ist zutiefst heilsam im Sinne wahren christlichen Menschseins, in der Wiederholung der Eucharistie als Vergegenwärtigung des Geschehens, zumal Jesus dort noch höchst lebendig mitten unter ihnen weilt. Wir haben uns wohl oft schon von der wahren Botschaft des damaligen Geschehens entfernt, uns in geistige Höhen verstiegen, die nicht mehr viel gemein haben mit dem ursprünglichen Geschehen. Vielleicht sollten wir behutsam mit dem Rückbau beginnen, ohne das Wertvolle, welches wir dennoch, trotz aller Fehler über die Jahrhunderte für uns sammeln konnten, preiszugeben, bis wir hoffentlich einst wieder dort angelangt sind, wo die Quelle wieder sprudelt und die verdorrten Lande gelebten Glaubens wieder neu erblühen.

Zum Glück hat Jesus die Leute nicht auf ihren rechtmäßigen Glauben hin überprüft, bevor er sich ihnen zugewandt hat, sie die Liebe Gottes erfahren ließ und mit ihnen an einem Tisch saß! Schade, dass sich manche Bischöfe beim Kommunionempfang für evangelische Ehepartner und auch für wiederverheiratet Geschiedene so schwer tun! Hoffentlich haben die anderen Bischöfe den Mut, die Wege, die Papst Franziskus eröffnet hat, zu gehen, sodass die Betroffenen sich angenommen fühlen!

Erfreulich ist, im Artikel von Professor Schockenhoff einen Gedanken wiederzufinden, der Ende der 60er, Anfang der 70er-Jahre von namhaften katholischen und evangelischen Theologen geäußert wurde, später aber in der Vesenkung verschwand: Die Eucharistie ist Zeichen der Einheit, aber auch Weg zu ihr.
So formulierte u.a. H. Fries 1971 (!), sich u.a. auf Karl Lehmann beziehend, "daß die Alternative: Abendmahl als Zeichen und Ausdruck schon bestehender Einheit oder als Einheit bewirkendes Zeichen aufgehoben ist." (H. Fries, Ein Glaube Eine Taufe Getrennt beim Abendmahl, Graz, Wien 1971)
Und Franz Böckle kommt 1970 (!) in den Stimmen der Zeit zu dem Ergebnis, ein katholischer Christ könnte es unter Umständen verantworten, seinen evangelischen Partener zur Abendmahlsfeier zu begleiten, weil er um die Gemeinsamkeit im Glaubenskern weiß, die geeignet ist, "die Einheit der Ehepartner im Glauben und Verstehen wesentlich zu fördern und zu vertiefen." (F. Böckle, Interkommunion in: Stimmen der Zeit 5/1970)
Den Normwächtern unter unseren heutigen Bischöfen, die sich in Rom "Hilfe" holen müssen, sei ebenfalls mit Franz Böckle gesagt: "Wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, durch Festhalten an abstrakten Prinzipien die Übereinstimmung mit den Gläubigen zu verlieren, müssen die kirchlichen Autoritäten diese Neuorientierung des Glaubensbewußtseins beachten und auch bereit sein, daraus Konsequenzen zu ziehen." (F. Böckle, a.a.O)

Eine dumme Frage: Muss ich mir als Kommunionhelfer einen Nachweis der Kirchenmitgliedschaft zeigen lassen? Ein Glück, dass man für wirkliche Ökumene keinen Bischof braucht!

Die Vorgehendweise der sieben Bischöfe ist erschreckend: Sie sind nicht in der Lage, zunächst zu versuchen, Unstimmigkeiten innerhalb der Bischofskonferenz zu klären. In jedem größeren Betrieb gibt es einen Beschwerdeweg, auf dem Unstimmigkeiten zuerst intern besprochen werden sollten, bevor sie zu nächsthöheren Instanz weitergeleitet werden dürfen. Was sind das für Leute? Wie kann man da erwarten, dass sie mit den echten Problemen, die derzeit in der Kirche bestehen "sauber" umgehen?

Ich verfolge die spannende und wohl auch deprimierende Diskussion mit großem Interesse.
Eine wesentliche Komponente habe ich bisher nirgends finden können: Den zugrundeliegenden Brief der sieben Bischöfe. Können Sie mir da weiterhelfen?
Mit freundlichen Grüßen und Dank im Voraus
Manfred Hänßgen

Zum Gespräch mit dem Moraltheologen Schockenhoff:
Interessant. Kontroverse Auseinandersetzung sei auch in der Kirche gut. Die eucharistische Gemeinschaft der Kirche könne über die interkonfessionelle Ehe in die interkonfessionelle Kommunion eingefügt werden. Solange die innere Bereitschaft zur Reform in der Kirche fehle, könne man sich als Gläubiger in der Praxis mit subjektiven Bewusstseinsentscheidungen behelfen. Erschreckend sei, dass jetzt bestimmte Bischöfe einen Mangel an Gehorsam gegenüber dem Papst zeigten, was bisher nur anderen Bischöfen vorbehalten war, und sich deshalb an den Papst wenden. Vielleicht ist doch die eine oder andere vertiefende Debatte und Klärung über den bundesdeutschen theologischen Kosmos hinaus sinnvoll.

Wenn ich diesen Bericht zum Streitfall Kommunion lese, fällt mir ein Christuswort ein "hütet Euch vor den Schriftgelehrten"! In unserer Zeit heute hat die Amtskirche doch gar keine Möglichkeit jemandem den Empfang der Kommunion zu verwehren: Wenn mir als Nichtmitglied am Empfang der Sakramente gelegen ist, fahre ich - wenn mein Ortspfarrer, den es ja nun nicht mehr überall gibt - es verweigert in die Nachbarstadt. Ein anderes Erleben möchte ich da zur Diskussion stellen. Ich kenne zwei junge Männer, die von einem Geistlichen missbraucht wurden und in der Folge aus "dem Verein Kirche" austraten, aber sie gehen weiterhin, wenn sie den Bedarf haben andernorts in die Kirche und zu den Sakramenten. Wer hat hier gesündigt?

Als Anhänger der Ökumene erinnere ich mich noch gerne an Erlebnisse anläßlich meiner Reisen mit Gruppen körperlich Behinderter in andere Kontinente. Es war überaus beeindruckend, als uns (Katholiken und Protestanten) ein orthodoxer Priester im Rahmen seines Gottesdienstes auf Zypern Brot und Wein darbot. Gerne haben wir dies angenommen. Für den im Artikel aufgezeigten Kleingeist fehlt mir jedes Verständnis.

Warum überhaupt noch kommentieren...? Der Geist Jesu ist wie so oft nicht mehr zu spüren und wäre doch das Entscheidende. Oder? Wir stehen weltweit vor einem atomaren Show-down, aber etliche unserer Bischöfe sind fern dieser Realitäten, nehmen sie nicht einmal wahr, geschweige denn, dass sie wahre Kraftanstrengungen für Frieden in Kirche und Welt unternähmen und darin unseren Papst unterstützten. Es ist ein Trauerspiel, leider allzu bekannt aus der Geschichte unserer Kirchen, insbesondere der nationalen Hierarchien… Ich habe keinen Zweifel, dass Jesus die Kommunion unterschiedslos an alle austeilen ließe, die ihr Herz für den tiefen Sinn dieses Geschehens geöffnet halten. - Dank an Michael Seewald für seine differenzierte und faire Darstellung der innerkirchlichen und ökumenischen Problematik.

Kurz und knapp: Die Behauptung, dass sich sieben Bischöfe hinter dem Rücken der anderen an Rom gewandt hätten, ist Unsinn. Außerdem: Die DBK kann keine für einen Ortsbischöfe verbindliche Beschlüsse fassen. Schließlich: Die Kirche ist hierarchisch gegliedert und kein "Synodenverein". Deshalb: Ich bin den sieben Bischöfen außerordentlich dankbar für die klare Haltung. Im Übrigen: Das 2. Vatikanum unterscheidet sehr wohl zwischen Kirchen und sog. kirchlichen Gemeinschaften. Mit Letzteren hat die Kirche so gut wie nichts gemeinsam. Und was die Ökumene als solche betrifft, da hilft 1 Joh 2, 19 weiter.

Nun gibt es doch den Passus: "Wer zum Mahl des Lammes geladen ist..." Wenn Jesus Christus jemanden zu seinem Mahl einlädt - was ja immer auf dem geistigen Weg vor sich geht - wer will anderen diese Einladung aus konfessionellen oder sonstigen Gründen verweigern. Es ist doch so, bzw. sollte so sein, dass Jesus Christus selbst einlädt und wie wir wissen sind Gottes Wege oft sonderbar.

Diese Realitätsferne katholischer Geistlicher setzt sich leider auch bis in Gemeinden fort.
Ich bin evangelischer Konfession, meine Frau ist katholisch. Geheiratet haben wir ökumenisch. Unsere Tochter ist katholisch getauft und zur Kommunion gegangen. Viele Jahre war sie engagierte Ministrantin. Über die Jahre war ich mehr in der katholischen Gemeinde als in meiner zuständigen, evangelischen aktiv. Das Gemeindeleben war rührig und angenehm. Möglich gemacht hatte das vor allem der Gemeindepfarrer, der auch uns getraut und unser Kind getauft und zur Erstkommunion geführt hatte. Als er pensioniert wurde, wurden zwei sehr konservative Pfarrer eingesetzt. Die Kommunion, die mir vom alten Pfarrer bereitwillig über Jahre hinweg ausgeteilt worden war, wurde mir jetzt mit dem Hinweis verweigert, dass es eine Todsünde sei, sie einem nicht katholischen Christen zu geben.
Seitdem gehe ich kaum mehr mit meiner Familie zu katholischen Messen, nehme wieder mehr an den evangelischen Gottesdiensten meiner Gemeinde teil.
Bleibt noch zu erwähnen, dass die reaktionären Umtriebe der "Seelsorger" die Gemeinde zerschlagen haben. Auch unsere geliebte Kirche ist vor kurzem aus angeblich finanziellen Gründen geschlossen worden.
Vielleicht sollte so mancher Geistliche einmal überdenken, was "Seelsorge" bedeutet.

Als ökumenisch orientierter Katholik habe ich immer die Ansicht vertreten, dass in einer kofessionsverschiedenen Ehe die sakramentale Gemeischaft ermöglicht werden sollte. Das Vaticanum II und auch Johannes Paul II. und nicht zuletzt Franziskus zeigen Wege in diese Richtung auf. Enttäuscht bin ich vom Kölner Kardinal Woelki, von dem ich eine solche rückwärtsgewandte und spaltende Haltung nicht erwartet hätte.

Kurz und einfach: Habt ihr alle keine anderen Sorgen? Wer Christ ist, an Jeshua glaubt, an sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung, der glaubt auch an die Einsetzung des Abendmahls durch ihn und mit ihm und durch ihn. Es ist völlig gleichgültig, ob man Jeshua in der Kommunion einer katholischen Messe oder im Abendmahl einer evangelischen G'ttesdienst gedenkt und auch aktiv daran teilnimmt. Schluss mit den theologischen Spitzfindigkeiten. Nehmen wir uns schwesterlich und brüderlich bei der Hand und leben wir unseren gemeinsamen christlichen Glauben.

Mit dem Artikel bin ich voll einverstanden. Das Beispiel
mit dem Prior von Taizé stimmt vielleicht nicht. Er soll
ja angeblich heimlich schon länger katholisch gewor-
den sein, worauf auch das Requiem, das nur ein Kardi-
nal hielt, hinweist. Den Brief der 7 Bischöfe finde ich arglistig und unbrüderlich. Sie sind kleingeistige Glaubenshüter, nicht besser als die Pius-Brüder. Papst Franziskus hat die Bischöfe schon längst ermuntert, für ihren Bereich selbständige Entscheidungen zu treffen. Die Bischofskonferenz muss doch endlich einmal verbindlich für ihre Region entscheiden dürfen!

Ach, du liebe Zeit! Ach, du arme römische Kirche, die du den wahren Reichtum des Evangeliums den Menschen vorenthältst, statt ihn - wie Jesus es tat - zu verteilen! Die Taufe zählt und damit basta.
Ob auf Koh Samui oder in Savannah: Ich, ein überzeugter Protestant, der es auch zu bleiben gedenke, habe, wo ich auch war, bei der Teilnahme an den Messfeiern immer die amtierenden Priester gefragt, ob ich das Brot des Lebens und den Kelch des Heils empfangen dürfe, und bin nie leer ausgegangen. Am schönsten erlebte ich es in Cuernavaca, Mexiko: Wir, eine Gruppe von Methodisten, Lutheranern, Presbyterianern etc., saßen in jener Kirche als Gäste zusammen in der hinteren Ecke. Die Simultanübersetzung ermöglichte uns die Teilnahme. Der Priester wusste Bescheid. Was er nach der Austeilung des Sakramentes an die Gemeinde tat, erachte ich als eine Eingebung von oben: Er kam durch die Gemeinde geschritten und gab uns die volle Gemeinschaft, die Gemeinschaft der Eucharistie.
Die katholische Kirche mag die reine Lehre verwalten, doch der Geist Gottes weht, wo er will, und tut sein heilsames Werk unter den Menschen.

Vielen Dank an Herrn Seewald. Das "kluge Dokument" lässt aufatmen. Dieses Zeichen hätte ich schon für 2017 erwartet. Die Video-Botschaft vom Augsburger Bischof am letzten Wochenende zum Brief nach Rom machte jedoch klar, dass damit das Gedenkjahr 2017 mit einem Fiasko geendet hätte. Ich stehe voll zum letzten Satz Ihrer Ausführungen, dem dringenden Appell an die Aufgaben der Bischofskonferenz.

Ich wundere mich wirklich, wie man über Jahre, Jahrzehnte diskutieren (und richten) kann, wer der Einladung Jesu zu seinem Tisch folgen darf und wer nicht. Statt hinauszugehen auf die Straßen und Gassen und alle willkommen zu heißen zum köstlichen Gastmahl, wird Jesus ängstlich in den Tabernakel eingesperrt.... Der arme, einsame Gott!

Wenn schon einige Bischöfe hinter dem Rücken ihrer Amtsbrüder einen Brief nach Rom geschickt haben,wäre man in Rom gut beraten, darauf k e i n e Antwort zu geben.

Als katholischer Religionslehrer am Gymnasium bin ich enttäuscht und entsetzt über die Realitätsferne, die die sieben Bischöfe mit ihrer Anfrage in Rom gezeigt haben.
Wie wenig Souveränität spricht aus dem Problem, das sie mit dem Kommunionsempfang evangelischer Ehepartner (oder sonstiger Christen - das gewählte Beispiel Frère Rogers trifft es sehr gut) haben. Es ist sooooo weit weg vom Leben der sog. "normalen" Gläubigen, und das ist gut so. In den christlichen (= katholischen UND evangelischen) Gemeinden Deutschlands findet Glaubensverdunstung statt, und um Christentum und Gottesdienste wenigstens gelegentlich als "Gemeinschaft" erleben zu können, sind mehr und mehr ökumenische Kooperationen nötig.
Wie rückwärtsgewandt wirkt da ein Ansinnen wie diese Frage!
Merkt eigentlich einer der auslösenden hochwürdigen Herren bzw. Exzellenzen, dass in "Kommunion" auch "Gemeinschaft" steckt? Wie kann ich dann mit theologischen Spitzfindigkeiten, die - wie bereits erwähnt - nur noch von wenigen verstanden und von noch wenigeren als relevant betrachtet werden, eben genau diese "Kommunion" in Frage stellen?
Es ist manchmal schwer, katholischer Religionslehrer in Deutschland zu sein, wenn man zu solchen Ereignissen im Kollegium angesprochen wird.

Ich bin Christ, ich wurde evangelisch getauft, habe eine Katholikin katholisch geheiratet und blieb ca. 40 Jahre unserer inzwischen 47-jährigen Ehe bewusst evangelisch im Sinne praktizierender Ökumene. Das Gespräch mit meinem Pfarrer vor meiner Firmung vor einigen Jahren gipfelte in der Frage, ob es mir bewusst sei, dass ich nun zu einem anderen Glauben übertreten werde. Meine Antwort war: Mein christlicher Glaube bleibt auch nach der Firmung der gleiche, ich wechsele nur die Verwaltung. Meine Frau (Dr. jur utr.) erläuterte mir später nach erfolgreicher Firmung, dass meine Feststellung kirchenrechtlich nicht korrekt sei. Trotzdem: der Brief der 7 Bischöfe erinnert mich an die "Religionskriege", die ich als Kind zwischen 1945 und 1954 in einem evangelische Kirchdorf im südlichen Münsterland erleben musste. Inzwischen hoffte ich auf größeres Verständnis im christlichen Glauben auch bei Bischöfen. Doch das Mittelalter scheint hier immer noch sehr nahe.

Ich finde es sehr traurig, dass Bischöfe einer Ortskirche nicht imstande sind, in einer solchen Frage zu einer einheitlichen Meinung zu gelangen! Und noch trauriger ist es, dass die betroffenen 7 Bischöfe hinter dem Rücken ihrer Kollegen ein Schreiben nach Rom senden. Ich habe diese Frage nie verstanden: Wenn es bei Mk 10,8+9 heißt, dass aus zwei eins werden, dies wird ja gerne als Evangelium bei Trauungen genommen, und man dann den eben Getrauten sagen muss, ja aber nur bis zur Kommunion, dann seid ihr wieder zwei! Dies entbehrt doch jeder Logik. Und dies ist sicher nie ein Denken Jesu gewesen!

Der Artikel ist ein wunderbarer Augenöffner, warum die christliche Kirche im Begriff ist, sich selbst der Lächerlichkeit preiszugeben.
Das, was die Dogmen- und Sakramententheologie beheimatet sind bestenfalls mystische Wunschschlösser entstanden aus naiven Vorstellungen einer vorkopernikanischen, voraufklärerischen Zeit. Warum es sie immer noch gibt ist alleine eine kirchenpolitische Macht- und klerikale Statusfrage. Mit Glauben im jesuanischen Sinn hat das alles nicht das Geringste zu tun.