Der Alleingang: Kirchen-Protest gegen Union ohne Segen der katholischen Bischöfe

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Das Hauptgebot der Liebe in meiner Kurzform
1. Du sollst Gott über alles lieben!
2. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, nicht
mehr und auch nicht weniger!
3. Mache alle Fernsten zu seinen Jüngern!

Wenn alle Menschen sich b e m ü h e n würden, nach den Zehn Geboten zu leben, dann hätten wir f a s t paradiesische Zustände auf Erden.

2. und 3. stehen für unser aller Versagen nach Paulus.

Im Grunde zeigen alle Stellungnahmen der Kirche seit 2015 zum Thema Migration, dass sie mit grundlgenden Argumentationsformen katholischer Moraltheologie und katholischer Soziallehre nicht mehr vertaut sind. Ohne die in der gesamten kirchlichen Tradition praktizierte Unterscheidung zwischen dem Gebot universaler Nächstenliebe und der lebensweltlich vernittelten Partikularität des der Liebe entsprechenden Tuns ist das Gebot der Nächstenliebe nie verstanden worden. Thomas von Aquin sagt zu Recht: "Wir können nicht jedem Gutes tun (facere cuilibet bonum). Daher sagt der hl. Augustinus, dass wir alle zu lieben verpflichtet, aber nicht gehalten sind, allen Gutes zu tun (quod nos omnes debemus diligere, sed non omnibus tenemur benefacere)" (Thomas von Aquin, Collationes in decem praeceptis / Auslgeungen der Zehn Gebote, Nr. 1238). Origines sagt es in seinen Predigten zum Lukasevangleium noch deutlicher:„Selbst Liebe ist nicht ohne Gefahr: sie kann maßlos werden. Wer jemanden liebt, darf die Natur und die Motive der Liebe nicht aus den Augen verlieren und sollte den Partner nicht mehr lieben, als er es verdient [...] Man muss auch der Liebe Zügel anlegen und darf ihr nicht erlauben, so frei auszuschweifen, dass sie schließlich in einen jähen Abgrund stürzt“ (Homilien zum Lukasevangelium, 25,1 und 6). Gott liebt alles, was er geschaffen hat (vgl. Weish 11,24), doch er liebt auf unterschiedliche Weise. Den Pharao liebt er nicht in der gleichen Art und Weise (similiter) wie Mose und Aaron. Beim Menschen, so Origenes, sind zwei Formen der Liebe zu unterscheiden: die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten. Die Liebe zu Gott ist ohne Maß: „Denn in Christus Jesus ist Gott zu lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen Kräften“ (Dtn 6,5; Lk 10,27). Die Liebe zum Nächsten aber hat ein Maß: „Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst“ (Lev 19,18). Und bei der Liebe zum Feind wird ohne nähere Angabe gesagt: „Liebet eure Feinde“ (Mt 5,44). Gott verlangt vom Menschen nichts Unmögliches. Viele praktizierende und politisch engagierte Katholiken, die nichts mit Rechtsextremismus zu tun haben, schütteln den Kopf über so viel Realitätsverlust führender Vertreter der Kathoischen Kirche. Aus theologischer Sicht handelt es sich um einen elementaren Verlust an theologischer Bildung. Damit erreichen sie genau das Gegenteil von dem, was sie bezwecken.