Abstract / DOI
Die Taufe als Fest der Befreiung. Die Theologie der Taufe in der paulinischen Tradition verdichtet den befreienden Glauben an Jesus Christus und die freudige Erfahrung, eine Zukunft in der Kirche zu haben, die von niemand anderem als Gott selbst bestimmt wird. Die Taufe ist ein Anfang, der die Gnade Gottes nicht portioniert, sondern in der Fülle der Liebe Gottes schenkt - damit Menschen im Glauben wachsen, ihre Charismen entdecken, ihre Reife ausbilden und gemeinsam mit der Gemeinschaft der Glaubenden die Kraft des eigenen Selbst erkennen. Dass diese Berufung nie ideal verwirklicht wurde, steht im Neuen Testament mehrfach geschrieben. Dass sie aber über das menschliche Versagen hinaus eine Vorausverheißung bietet, die Versöhnung möglich macht, folgt aus der Verbindung mit Jesus, der in der Kraft des Heiligen Geistes die Gemeinschaft mit Gott dem Vater vermittelt. In den heutigen Debatten um Täuflinge, die nicht glauben einerseits und um die nicht uneingeschränkt anerkannte Taufwürde andererseits bewährt sich die paulinische Theologie der Taufe dreifach: Sie zeigt, wie lebendig der Glaube ist; sie zeigt, wie wichtig die Getauften sind; und sie zeigt, wie sehr sich die ganze Kirche darüber freuen sollte, dass die Taufe ein Fest der Befreiung für alle Menschen ist.
Baptism as Feast of Liberation. The theology of baptism in the Pauline tradition condenses the liberating faith in Jesus Christ and the joyful experience of having a future in the church that is determined by none other than God himself. Baptism is a beginning that does not portion God’s grace, but rather gives it in the abundance of God’s love – so that people grow in faith, discover their charisms, form their maturity, and recognize together with the community of believers the strength of their own self. That this vocation was never ideally realized is written many times in the New Testament. But that, beyond human failure, it offers an advance promise, which makes reconciliation possible, follows from the union with Jesus, who mediates the communion with God the Father in the power of the Holy Spirit. In today’s debates about baptized, who do not believe, on the one hand, and baptismal dignity, on the other, which is not recognized without restrictions, the Pauline theology of baptism proves itself threefold: it shows how alive the faith is; it shows how important the people who are baptized are; and it shows how much the whole church should rejoice in the fact that baptism is a celebration of liberation for all people.