Abstract / DOI
Das Schöne, das Erhabene, das Hässliche: Betrachtung über die Funktion des Funktionslosen in der Kunst – nebst Beispielen von Mörike, Poe, Balzac und Perec. In der Geschichte der Ästhetik spielt der Autonomiegedanke eine große Rolle. Er bedeutet, dass die Kunst nicht von externen Zwecken gesteuert wird, sich also nicht politischen, ideologischen oder religiösen Zielen unterwirft, sondern ihren eigenen Gesetzen folgt. Zentral ist dabei der Begriff der Schönheit. Es geht dabei nicht um die perfekte Nachahmung der Wirklichkeit, sondern im Extremfall um ihre Überbietung. Das lässt sich an der Ästhetik von Edgar Allan Poe ebenso zeigen wie an der Erzählung »Das unbekannte Meisterwerk« von Balzac. Der Roman »Das Leben Gebrauchsanweisung« von George Perec führt den Gedanken der Autonomie zu einem einzigartigen Höhepunkt.
The Beautiful, the Sublime, the Ugly. Reflection on the Function of the Functionless in Art – along with Examples from Mörike, Poe, Balzac and Perec. The idea of autonomy plays a major role in the history of aesthetics. It means that art is not controlled by external purposes, i.e. it is not subject to political, ideological or religious goals, but follows its own laws. The concept of beauty is central to this. It is not about the perfect imitation of reality, but in extreme cases about surpassing it. This can be seen in the aesthetics of Edgar Allan Poe as well as in the story «The Unknown Masterpiece» by Balzac. The novel «Life: A User's Manual» by George Perec takes the idea of autonomy to a unique climax.
DOI: 10.23769/communio-53-2024-322-331