Abstract / DOI
Vom Zeugnis und den Zeugen des Unbedingten. Funktionalismus als Metaphysikersatz? Dieser Aufsatz diskutiert die Bedeutung einer funktionalistischen Metaphysik in der Neuzeit und weist nach, dass es sich dabei eher um einen Metaphysikersatz handelt, der argumentationslogisch sowie ethisch angesichts der unhintergehbaren Voraussetzung eines freien, auf Wahrheit hin orientierten Subjekts an prinzipielle Grenzen stößt. Daher erweist sich ein „Transfunktionalismus“, der über den Funktionalismus hinauszugehen beansprucht, als problematisch. Es zeigt sich dagegen sinnvoll, eine gänzlich andere Perspektive einzunehmen und eine Logik vorzustellen, die vom Primat der Person und somit der Dimension eines prinzipiell nicht-funktionalisierbaren Unbedingten ausgeht, auf das mit dem Begriff „Menschenwürde“ Bezug genommen wird und das in einer bestimmten, bereits moralischen Haltung anerkannt und nicht einfach theoretisch erkannt wird.
On the Testimony and the Witnesses of the Unconditioned. Functionalism as a Substitute for Metaphysics? This essay discusses the significance of a functionalist metaphysics in modernity and argues that it is more a substitute for metaphysics which encounters fundamental limitations with respect to its argumentation and to ethics in view of the undeniable presupposition of a free subject oriented towards truth. Thus, a «transfunctionalism», claiming to go beyond functionalism, shows itself as problematic. Instead, it proves meaningful to take an entirely different perspective and to present a logic that starts from the primacy of the person and thus the dimension of a fundamentally non-functionalizable Unconditioned, referred to as «human dignity» and that is recognised in a certain, already moral attitude and not simply theoretically cognised.
DOI: 10.23769/communio-53-2024-287-297