Christologie ohne Dogma – Dogma ohne ChristologieAdolf von Harnack und Erik Peterson oder zwei antispekulative Christusdeutungen

Wolken
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Abstract / DOI

Christologie ohne Dogma – Dogma ohne Christologie: Adolf  von Harnack und Erik Peterson oder zwei antispekulative  Christusdeutungen. Adolf von Harnack und Erik Peterson sind oft als theologische Gegner dargestellt worden. Zwar nehmen sie in der Tat unterschiedliche Positionen zu Kirche, Dogma und Jesus Christus ein, doch bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass beide Theologen die christologischen Dogmen der Alten Kirche hinter sich gelassen haben. Harnack ersetzt das christologische Dogma durch den historischen Jesus und sein geschichtliches und erfahrungsmäßiges «Wirken» in der Geschichte. Peterson entwirft eine eschatologische Darstellung von Christus, der Kirche und dem Dogma, die man als überhistorisch bezeichnen kann. Beide Theologen sind nicht mehr bereit, das christologische Dogma als gültigen Maßstab für die intellektuelle Begründung des Kerns des christlichen Glaubens anzusehen. Der Artikel legt nahe, dass der theologische Wert der Kontroverse zwischen Harnack und Peterson nicht im Aufzeigen zweier unvermeidlicher theologischer Alternativen besteht. Vielmehr betont er die Notwendigkeit, eine Christologie zu finden, die das antike Dogma mit der modernen Vorstellung von geschichtlicher Entwicklung versöhnt.

Speculative Interpretations of Christ. Adolf von Harnack and Erik Peterson have often been portrayed as theological opponents. While taking indeed different positions regarding Church, dogma and Jesus Christ, a closer look reveals that both theologians left behind the christological dogmas of the Ancient Church. Harnack replaces the christological dogma with the historical Jesus and his historical and experiential «effect» in history. Peterson depicts an eschatological account of Christ, the Church, and dogma that can be called über-historical. Both theologians are no longer willing to see the christological dogma as valid standard to intellectually account for the center of Christian belief. The article suggests that the theological value of the controversy between Harnack and Peterson does not consist in pointing out two unavoidable theological alternatives. Rather, it emphasizes the necessity to find a christology that reconciles the Ancient dogma with the modern notion of historical development.

DOI: 10.23769/communio-53-2024-423-438

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