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Angelus Silesius (1624–1677) trat mit 29 Jahren vom Protestantismus zur katholischen Kirche über. Sein Übertritt erregte großes öffentliches Aufsehen. Als einen der Gründe für seine Konversion nannte der Lyriker, Theologe und Arzt "die freventliche Verwerfung der Mystik (theologia mystica), die des Christen höchste Weisheit sei." Im Protestantismus seiner Zeit sah er eine "Abgötterei der Vernunft". Sein Werk "Cherubinischer Wandersmann" ist ein beeindruckendes poetisches Zeugnis mystischer Einsicht und Erfahrung, das den breiten Strom christlicher Mystik in sich aufnimmt und nachfolgenden Generationen zu denken gibt. Von Ludger Schwienhorst-Schönberger