Zusammenfassung
Musik spielt im sakralen Kontext eine große Rolle. Über Musik findet in Gottesdiensten Gemeinschaft statt ebenso wie Andacht und Sammlung. Glocken laden zum Gottesdienst ein und betonen in der Eucharistie das Moment der Wandlung. Choräle strukturieren den Tag einer Mönchsgemeinschaft und bilden ihr Gebet. Im seelsorgerlichen Gespräch werden Segensworte oft gesungen. Musik – und dazu gehört auch die »gefeierte Stille« – verdichtet unser Umkreisen des Heiligen. Warum ausgerechnet Musik? Der vorliegende Beitrag geht der Wirksamkeit dieses Mediums und seiner Nähe zur Transzendenz nach und dies in einem Abriss über die Musiktherapie und in situativen Berichten aus meiner therapeutisch-spirituellen Tätigkeit an der Onkologie am Kantonsspital St. Gallen. Da wie dort spielt eine bestimmte Vorstellung der Topographie unseres Unbewussten – mein Denken in Seelenschichten – eine zentrale Rolle.