Diakonia 1/2020

Heft 1/2020Lebensschlüssel Literatur

Inhalt
1. Auflage 2020
Bestellnummer: Z060030
Erscheinungstermin PDF: 2020
Bestellnummer PDF: D100484

LEBENSSCHLÜSSEL LITERATUR – ist das nicht ganz schön hochgegriffen? Ohne Literatur kein wahres Verständnis des Lebens? Aber hat nicht gerade die neueste Pisa-Studie (2019) enthüllt, dass es mit Lesekompetenz bei uns nicht zum Besten bestellt ist? Laut aktueller Untersuchung sehen ein Drittel (34 Prozent) der jungen Leute in Deutschland reine Zeitverschwendung darin, sich mit Gedrucktem herumzuschlagen.

Liane Dirks, die das Themenheft mit ihrem Leitartikel sich ins Leben schreiben eröffnet, ist als vielfach ausgezeichnete Autorin und langjährige Dozentin für »spirituelle Biografiearbeit« bestens geeignet, von der Heilkraft des Schreibens Auskunft zu geben. In diesem Sinn greift Felicitas Hoppe auf biblische Geschichten zurück und erzählt auf eine Weise vom Mönch und dem Minimum, dass Theologen bei ihr in die Lehre gehen können. Was es heißt, die Bibel als Lebensschlüssel zu begreifen, erläutert Hans Maier in seinem Beitrag Von Pontius zu Pilatus. Die andere Büchner-Preisträgerin, Sibylle Lewitscharoff, erklärt im Gespräch mit Joachim Hake, wie sie sich Offenbarung vorstellt: nämlich als »herz- und geistbefreiende Erleuchtung«. Thomas Brose zeigt – Persil bleibt Persil –, wie stark der Schriftsteller Günter de Bruyn in seinem Schreiben durch die Erfahrung des Berliner Diasporakatholizismus geprägt ist. Weiter erzählt der religiös musikalische Autor Patrick Roth von Schlüsselmomenten, in denen sich sein Religionsunterricht für ihn als lebensprägend erwiesen hat. Und Susanne Nordhofen gelingt das Kunststück, darzustellen, wie es Martin Walser mit seinem »Gottesprojekt« glückt, dem Auferstehungs-Glauben Plausibilität zu geben.

Die Rubrik Best Practice eröffnet Thomas Söding mit Überlegungen zu den menschlichen Sprachen Gottes. Danach bietet ein Gespräch (Thomas Menges/ Martin W. Ramb) mit dem Graphikdesigner Volker Schlecht Zugang zu einer Graphic Documentary. Darin wird dem Lebensweg von Pater Richard Henkes, dem »Märtyrer der Nächstenliebe« im KZ Dachau, ein Denkmal gesetzt. Praktisch auf Leben und Tod geht es auch in Thea Dorns Auseinandersetzung mit dem Code des Lebens. Dass humane Existenz durch ungebremstes Machtstreben stets bedroht bleibt, macht schließlich Ottmar Fuchs in seinem bitteren Weihnachtsnachklang zum Kindermord von Bethlehem deutlich.

Wie also steht es heute mit dem Verständnis von biblischen und anderen Texten? Dass diese existentielle Bedeutung für Glauben, Leben und Handeln besitzen, soll hier gezeigt werden.

Über diese Ausgabe

Thema

Best Practice

Aus dem Fuchsbau

Rezensionen

Nachgefragt