Diakonia 4/2020

Heft 4/2020Schöpfungsverantwortung gestalten

Inhalt
1. Auflage 2020
Bestellnummer: Z060033
Erscheinungstermin PDF: 2020
Bestellnummer PDF: D100569

Auch die Coronakrise schafft es nicht, der Umwelt- und Klimakrise den Rang abzulaufen: Zu gravierend sind ihre Auswirkungen. Sie fördert sogar noch weitere Missstände zutage, wie die Folgen der Massentierhaltung mit den unzumutbaren Zuständen für Mensch, Tier und Natur.

Vor fünf Jahren hat Papst Franziskus mit der Enzyklika Laudato si’ ein Postulat für eine »ganzheitliche Ökologie« gesetzt. Markus Vogt würdigt die Wirkung der Enzyklika. Sie setzt auf die ökologische Umkehr der Christen gegen die Umweltkrise, weg vom fehlgeleiteten Anthropozentrismus. In dieser Denklinie fragt Katrin Bederna, ob der Schöpfungsglaube in der bekannten Form bei Bekämpfung der globalen ökologischen Krise hilfreich ist. Sie kommt zum Schluss: nur dann, wenn er als Praxis der Transformation für Nachhaltigkeit begriffen wird. auch die Politikwissenschaft sagt, dass eine Nachhaltigkeitstransformation notwendig ist und nur gelingen kann, wenn »eine gesellschaftliche Entscheidung für und Organisation von Verantwortung auf allen Ebenen« vorausgesetzt ist (Doris Fuchs u. a.). Dies ist die Grundlage für das Handeln, damit Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft umgesetzt wird. in diesem Sinne muss Kirche agieren und das tut sie, wie Umweltbischof Lohmann zeigt. Petra Teitscheid stellt dazu ein Managementmodell vor, das reflexiv und diskursiv angelegt ist. auf diese Weise entsteht, auf Verantwortung basierend, die Möglichkeit der Transformation von Organisationen in Richtungnachhaltigkeit.

Mensch, Tier und Natur sind nur in Beziehung zueinander begreifbar. Deshalb gilt es, ihr Verhältnis anthropologisch, ethisch und theologisch neu zu ordnen. Rainer Hagencord zeigt, dass erst, wenn sich der Mensch als Mitgeschöpf auf dieser Welt begreift und damit ein neues Welt- und Schöpfungsbild alte Vorstellungen von menschlicher Dominanz ablöst, ein wertschätzendes Verhältnis zu allem Leben entsteht. Ökologisch verantwortungsvoll will die »Generation Greta« mit der Welt umgehen. Diese Generation, die sich politisch engagiert und Verantwortung übernehmen möchte, so Thomas Kamp-Deister, ist offen für den Glauben und tritt für gesellschaftliche Werte ein. Er fragt die Kirche, ob auch sie für diese Generation offen ist.

Und sie bewegt sich – nämlich die Kirche, wie die Best-Practice-Beispiele zur Umweltbildung, zum Projekt »Zukunft einkaufen«, für Klimagerechtigkeit und zum weltweiten Engagement der Hilfswerke zeigen.

In diesem Sinne gilt es, Schöpfungsverantwortung zu gestalten.

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