Heft 3/2023: Synodalität

Das Jahr 2023 ist in gewisser Weise ein Jahr der Synodalität: Während in Deutschland der im Dezember 2019 begonnene Synodale Weg mit der Fünften Vollversammlung im März 2023 endete, beginnt auf universalkirchlicher Ebene im Oktober in Rom die von Papst Franziskus einberufene sogenannte Weltsynode. Diesen beiden kirchlichen Prozessen widmen sich die Beiträge in dieser Ausgabe der Diakona.

Der Synodale Weg entstand als Reaktion auf die im Herbst 2018 veröffentlichte MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche und darf als eine zwingend notwendige Reaktion bzw. Intervention nach der Konfrontation der Deutschen Bischofskonferenz mit der auch strukturell bedingten Missbrauchskultur in der Kirche verstanden werden. Es bleibt ein Verdienst der Bischöfe, sich in der spezifischen historischen Situation für einen umgehenden und reformorientierten Synodalen Weg entschieden zu haben. Die für den Synodalen Weg gewählten Themenschwerpunkte »Macht und Gewaltenteilung in der Kirche«, »Priesterliche Existenz heute «, »Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche« sowie »Leben in gelingenden Beziehungen« sollten stets im Kontext einer unmittelbaren und zwingend notwendigen Reaktion auf die offensichtlich gewordene Missbrauchskultur in der Kirche verstanden werden.

Parallel zum in Deutschland bereits begonnenen Synodalen Weg hat Papst Franziskus, der die Synodalität bereits im Rahmen seiner Ansprache vom 17. Oktober 2015 anlässlich der 50-Jahr-Feier der Errichtung der Bischofssynode als eine »konstitutive Dimension der Kirche« bezeichnet hatte, eine Weltsynode 2021– 2024 »Für eine synodale Kirche – Gemeinschaft, Teilhabe und Mission« einberufen, an der Bischöfe ebenso wie Lai*innen teilnehmen werden. Aus Deutschland werden neben den von der Bischofskonferenz bzw. von Papst Franziskus berufenen Bischöfen auch Pfarrer Thomas Schwartz, die Ordensleute Anna Maria Kaschner, Frère Alois Löser (Taizé) und Christoph Theobald sowie der Laie Thomas Söding teilnehmen. Jeweils neben bischöflichen Vertretern wurde aus der Schweiz Helena Jeppesen-Spuhler und aus Österreich die in Linz lehrende Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar als Synodenteilnehmerinnen berufen.

Die Kirche macht sich gemeinsam auf den Weg – in Deutschland und weltweit. Diesem doppelten Aufbruch der Kirche sind die Beiträge dieser Ausgabe der Diakonia gewidmet.